Wir waren ja bereits zum dritten Mal in Florida und vor allem in Miami, bisher hatten wir es aber nicht geschafft, eine richtige Airboat-Tour zu unternehmen. Im Jahr 2011 war einfach der Wasserstand in den Everglades zu gering, so dass wir nur den Kanal hoch und wieder runter fahren konnten. Im Jahr 2012 hingegen waren wir im November in Florida, wo naturgemäß die Tage deutlich kürzer sind. Zudem war es so kurz vor Thanksgiving dermaßen voll im Großraum Miami, dass wir keine Lust hatten, uns in die Everglades zu „stauen“. Dieses Jahr hatte es aber eigentlich genug geregnet und die Tage waren lang genug. Daher wollten wir einen neuen Versuch starten, eine Airboat-Tour durch die Everglades zu unternehmen.

Nach dem Frühstück am Pool fuhren wir also Richtung Everglades. Am Everglades Safari Park angekommen, sah es auch erstmal so aus, als ob genug Wasser in den Sümpfen vorhanden sei. Zum Glück mussten wir etwas an der Kasse anstehen, so dass ich Zeit hatte, die Aushänge am Kassenhäuschen zu lesen. Und da stand doch tatsächlich schon wieder, dass derzeit zu wenig Wasser in den Everglades ist, so dass die Fahrt sich nur auf den Kanal beschränken kann. Ich wollte es nicht glauben und fragte daher noch mal direkt nach – leider wurde bestätigt, was ich gelesen hatte.

7f3084_39533219fb644c2a9e5ed3f6062fb315-mv2

Somit cancelten wir die Tour und begaben uns etwas enttäuscht wieder auf den Tamiami-Trail Richtung Westen. Dort ging es nach wenigen Kilometern links auf die Loop Road. Diese führt anfangs asphaltiert, später unbefestigt, durch die Everglades. Anfangs schien es so, als ob es da gar nicht viel zu sehen gibt, denn rechts und links der Straße war nur dichte Vegetation zu sehen. Nach und nach gab es kleine Brücken, bei denen rechts und links der Straße tatsächlich wilde Tiere zu sehen gab. Wir hielten also des Öfteren an, um Alligatoren, Bieber, Schildkröten, Schlangen und riesige Vögel zu beobachten, zu fotografieren und zu filmen. An einer Stelle waren die Alligatoren so frei zugänglich, dass man sie hätte anfassen können – das war allerdings auch alles andere als ungefährlich, denn wenn der Mensch zum Alligator gehen kann, kann das andersrum der Alligator natürlich auch. Diese Alligatoren waren allerdings sehr scheu und offensichtlich bereits satt.

7f3084_766ec64ba8724976b1835dc0f33a1478-mv2

Auf unserer Fahrt über die Loop-Road sahen wir auch Tiere direkt auf der Straße, so dass man nur langsam vorbei fahren musste, um diese beobachten zu können. Am Ende wollten wir noch einen kurzen Abstecher zu Fuß in die Wildnis machen, das mussten wir aber schnell abbrechen, denn wir wurden von den Mücken regelrecht erwartet.

Als wir die Loop Road verlassen hatten und auf dem Highway 41 wieder Richtung Miami fuhren, zog plötzlich ein Unwetter auf. Es fing an, in Strömen zu regnen, so dass wir teilweise anhalten mussten, weil wir nichts mehr sahen! Wir wollten eigentlich direkt nach Miami an den Strand, angesichts der Wetterlage cancelten wir aber das Vorhaben und entschlossen uns, in die Sawgrass Mills Mall zu fahren, um das schlechte Wetter für eine Shoppingtour zu nutzen.

7f3084_43b871c2d92941fcbc0eb30efeedef8b-mv2

Leider führte der Weg von den Everglades nach Sunrise offensichtlich direkt durch das Unwetter. Der Regen wurde immer stärker und rechts und links vom Auto gingen die Blitze nieder. Da hatten wir echt ein bisschen Angst, denn auch wenn man im Auto bei Gewitter sicher sein soll, wollten wir das nicht unbedingt auf die Probe stellen. Der Regen war dazu so stark, dass die ganze Straße komplett unter Wasser stand und als wir eine Tankstelle erreichten, wo wir was zu Essen kaufen wollten (der Hunger überkam mich plötzlich), wurden wir auf den nur 2 Metern vom Auto zum Eingang und zurück klatschnass!

Nach gefühlt endlosen Kilometern kamen wir schließlich an der Mall an, der Regen hatte mittlerweile etwas nachgelassen, so dass wir halbwegs trocken in die Mall kamen. Dort verbrachten wir dann knapp 4 Stunden, obwohl wir nur 2 Stunden bleiben wollten. Aber durch die Größe und das Angebot vergeht die Zeit wie im Flug.

7f3084_00427f42337e4aa5af8f795fd3037565-mv2

Auf dem Weg von der Mall zum Hotel legten wir noch eine Stopp in einem Publix in Miami Shores ein, um ein paar Lebensmittel zu kaufen. Im Hotel aßen wir dann im Hotelzimmer zu Abend, denn da gab es – bis auf die Lebensmittel – alles, was man dazu brauchte. Am Abend sind wir dann wieder nach South Beach gefahren, um dort einen zusätzlichen Koffer für den Heimflug zu kaufen. Wir waren bis dahin nur mit einer großen Reisetasche (anstelle eines Koffers) und einem Boardtrolley unterwegs, weil wir nicht so viel Zeug mitschleppen wollten. Hat auch gut funktioniert, für den Rückflug war aber der Platz eines zweiten Koffers dringend nötig.

Bisschen enttäuschend waren die Preise für Koffer. Wir dachten, diese sind in den USA viel günstiger als in Deutschland, aber dem war leider nicht so. Dennoch haben wir in Alvin’s Island, einem „Touri-Shop“ in der Lincoln Road, Ecke Collins Avenue, in South Beach einen richtig großen Koffer in guter Qualität zu einem Schnäppchen-Preis gefunden. Es war allerdings weit und breit der einzige in dieser Größe und Qualität zu diesem Preis. Und auch im Nachhinein betrachtet war es ein guter Kauf, denn der Koffer hat uns schon auf weiteren Reise gute Dienste geleistet.

7f3084_0e51d2b5e5294cd5987a9e546e871e74-mv2

Nachdem wir also den Koffer gekauft und South Beach zu Fuß noch ein wenig erkundet hatten, wollten wir noch einen Cocktail trinken. Teure Angelegenheit in South Beach, wenn das Ambiente auch stimmen soll. Wir fanden schließlich eine schicke Bar am Hotel Royal Palm mit Blick auf den Ocean Drive. Ein Caipirinha kostete da allerdings 12 Dollar – trotzdem in dieser Gegend nicht der teuerste, wie wir noch feststellen sollten. Aber es war uns auch egal, denn das Wetter, das Ambiente und die gesamte Situation war perfekt, um damit den Tag ausklingen zu lassen.