Tag 13 (Samstag, 15. Juni 2024):
Nach den drei Nächten in Salt Lake City bzw South Odgen war es nun Zeit weiterzuziehen. Unsere heutige Tour führte uns mit dem Ziel Moab weiter nach Süden. Moab ist ein Ort, der sich zwischen zwei Nationalparks befindet: Canyonlands und Arches. Diese beiden Nationalparks standen also als nächstes auf dem Plan.
Die Strecke nach Moab war eine der weniger interessanten. Es ging erstmal auf dem Interstate Richtung Süden quer durch Salt Lake City und vorbei am Utah Lake. Bei Spanish Fork haben wir den Interstate verlassen sind weiter auf dem Highway 6 gefahren. Anfangs war das landschaftlich noch sehr interessant, denn der Highway schlängelte sich entlang eines Fluss und einer Eisenbahnlinie durch einen Canyon. Später ging es dann durch eher flaches Land mit ewig langen Geradeausfahrten. Landschaftlich blieb es zwar immer ansprechend und abwechslungsreich, aber insgesamt war die Strecke eher ermüdend.
Richtig interessant waren eigentlich nur zwei Sachen auf der Route: Einmal war das die Tie Fork Rest Area genannte Raststätte, die sich als ein kleines Eisenbahn-Museum mit einer Drehscheibe, einem Lokschuppen und einer alten Western-Lok entpuppte. Und das zweite war ein „Historical Marker“, was ein altes Kohlekraftwerk in einem Canyon war. Man konnte auch noch gut die Kohleschicht in den Felswänden sehen. Generell war die Gegend rund um die Stadt Helper stark vom Kohlebergbau geprägt. Hier hätte man auch einen Stopp einlegen können und viele Sachen besichtigen, aber wie gesagt, alles schafft man eh nicht.
Auf den letzten Meilen vor Moab ist dann schon zu erkennen, warum sich hier gleich zwei Nationalparks befinden. Beeindruckende Felsformationen in der Ferne, aber auch rechts und links de Straße machen deutlich, dass man sich einer landschaftlich wertvollen Gegend nähert.
In Moab angekommen haben wir nach dem Check-In im Motel Adventure Inn erstmal ein bisschen entspannt. Hier in Moab waren mittlerweile 38 Grad im Schatten und natürlich wehte dazu kein einziges Lüftchen. So umgeben von Bergen fühlte man sich da echt wie in einer Bratpfanne. Und auch die Klima-Anlage im Auto hat es kaum geschafft, den Innenraum abzukühlen.
Immerhin gab es in Moab ein schönes Eis-Café, so dass wir uns dort erstmal innerlich abkühlen konnten. Danach gings in den Canyonlands Nationalpark. Es war mittlerweile fast 16 Uhr, so dass wir auch darauf hofften, dass es bald etwas kühler wird. Spoiler: wurde es nicht!
Canyonlands Nationalpark
Die Einfahrt zum Canyonlands Nationalpark war nur wenige Meilen von Moab entfernt, wir waren da auch schon auf dem Weg nach Moab vorbeigekommen. Und auch wenn es schon wie der eigentliche Eingang zum Nationalpark aussah und wir schon durch erste beeindruckende Felsformationen fahren konnte, mussten wir noch ganze 24 Meilen (38 km) fahren, bis wir am Eingang des Parks angekommen waren. Diese Strecke musste man auch wieder zurück, denn es gibt dort keine anderen Ausgang.
Der Canyonlands Nationalpark erinnert stark an den Grand Canyon, ist allerdings nicht ganz so groß und wohl auch nicht ganz so tief. Es gibt dort aber jede Menge zu entdecken und reichlich Sehenswürdigkeiten. Ein echtes Highlight war der Mesa Arch. Das ist eine Felsbrücke, durch die man in den tiefen Abgrund dahinter blicken kann. Am Morgen kann man durch den Bogen auch den Sonnenaufgang beobachten und fotografieren. Bei unserem Besuch war es schon nach 18 uhr, daher auch zum Glück nicht mehr ganz so heiß. Ein paar Meter muss man da nämlich schon laufen, wie eigentlich bei allen sehenswerten Orten im Nationalpark.
Schließlich hatten wir noch entdeckt, dass auch eine „Straße“ nach unten in den Canyon führt. Dadurch dass wir einen Allrad-SUV hatten, wollten wir uns das nicht entgehen lassen. Allerdings war die Straße nicht nur komplett unbefestigt, sondern größtenteils in die Felsen gehauen. Somit war auf dem Weg nach unten auf der Beifahrerseite eine Felswand und auf der Fahrerseite ging es neben dem Auto geschätzte 100 Meter steil nach unten. Auch wenn man sonst nicht ängstlich ist, wird man es auf dieser „Straße“ ganz sicher!
Hinzu kam, dass es viele Kurven gab, die man nicht einsehen konnte, und sollte jemand entgegen kommen, muss einer von beiden sein Leben riskieren – oder eben solange zurück, bis es eine Stelle gibt, die breit genug für beide Autos ist. Unser Glück war, dass es frühzeitig eine große Plattform gab, an der wir anhalten und die Gegend fotografieren konnten. Dort konnten wir auch wenden und zurückfahren. Der sichtbare weitere Straßenverlauf sah nicht nur teilweise extrem gefährlich aus, sondern hätte auch zu viel Zeit in Anspruch genommen – wir hätten ja auch dem gleichen Weg auch wieder zurückfahren müssen. Und dafür war es einfach schon zu spät. Wir hatten ja auch noch nichts zu Abend gegessen. Somit entschieden wir uns für einen Abbruch und die Rückfahrt zum Hotel.
Apropos spät: Wie schon in anderen Artikeln erwähnt, haben die Geschäfte und Restaurants hier „auf dem Land“ nicht so lange offen. Von daher waren wir ganz froh, dass wir nach 20 Uhr noch einen Diner gefunden haben, in dem wir gut gegessen haben. Nach dem Essen haben wir uns dann noch ein bisschen Moab angesehen und danach den Tag im Hotelzimmer ausklingen lassen. Die Temperaturen lagen allerdings immer noch bei über 34 Grad.!
Zurückgelegte Strecke: 585 km
Der nächste Tag stand voll und ganz für den Arches Nationalpark zur Verfügung, allerdings kam es etwas anders, weil wir das Wetter unterschätzt hatten.