Tag 9 (Dienstag, 11. Juni 2024):
Und schon waren die zwei Nächte in West Yellowstone wieder vorbei – und damit im Prinzip auch der Besuch des Yellowstone Nationalparks. Allerdings führte uns unsere heutige Route nochmal Richtung Süden durch den Yellowstone, so dass wir noch ein paar Highlights mitnehmen konnten. Geplant waren der Grand Prismatic Spring – eine der Top-Attraktionen im Nationalpark – und der oder die Continental Divides. Und je nach Zeit gab es auf dem südlichen Lower Loop auch noch ein paar weitere Geysire. Aber es kam am Ende doch anders als geplant.
Wie immer haben wir zeitig gefrühstückt, um auch relativ früh loszukommen. Noch schnell das Auto vollgetankt und ab in den Park. Auch heute war der Eingang zwar voll, aber dennoch schnell passiert. Doch dann standen wir erstmal gut 30 Minuten im Stau. Das kann immer mal passieren, wenn Tiere auf der Straße stehen, denn diese haben im Nationalpark natürlich auch absoluten Vorrang. Wir hatten auch die vergangenen Tage öfter mal im Stau gesteckt, aber da haben wir die Ursache auch sehen können. In diesem Stau standen wir einfach ohne zu wissen warum. Erst entgegenkommende Fahrzeuge teilten uns dann mit, dass Bisons auf der Straße chillten.
Grand Prismatic Spring
Nunja, wir haben es locker gesehen, denn die heutige Strecke war nicht so lang und es war ja eigentlich noch verhältnismäßig früh am Morgen. Leider hatte diese Verzögerung aber den Nachteil, dass sich der Park durch die anderen Zufahrten schon gut gefüllt hatte. Somit war bei unserem ersten – und wichtigsten – Ziel, dem Grand Prismatic Spring, kein Parkplatz zu bekommen. Doch bevor wir da wieder ewig anstehen, haben wir erstmal das gemacht, was wir sowieso vor hatten. Und das wird auch für einen perfekten Blick auf den Geyser empfohlen: Wir wollten uns den Grand Prismatic Spring von oben ansehen, weil man erst von oben seine volle Schönheit überblicken kann.
Dazu gibt es ca. eine Meile entfernt einen Parkplatz, von aus man mit ca. 15 Minuten Fußweg auf eine Anhöhe laufen kann. Dort gibt es sogar eine kleine Aussichtsplattform, von der aus man einen guten Blick auf den Grand Prismatic Spring hat. Der Weg war etwas anstrengend und es ging unter den Besuchern das Gerücht um, ein Grizzly-Bär wäre in der Gegend unterwegs. Aber dann hätte man uns niemals dort langlaufen lassen. Die Ranger sind da sehr vorsichtig und sperren lieber großflächig ab, wenn sich Gefahr durch einen Bär abzeichnet.
Wenig überraschen sollte, dass im Yellowstone Nationalpark zwei Continentalplatten aufeinander treffen. Daher gibt es am südlichen Lower Loop gleich 2 Stellen, die eben diesen Continental Divide kennzeichnen. Eigentlich gibt es sogar noch eine dritte Stelle, denn zwischen den zwei großen kontinentalen Platten befindet sich sogar noch eine Art Insel. Auf der Karte sah es so aus, als ob wir alle 3 per Auto erreichen können. Und am Ende würde man sogar kurz vor dem Grand Prismatic Spring wieder am Lower Loop rauskommen. Die Strecke war zudem recht lang, so dass wir entschieden, erstmal diese Tour zu machen und anschließend den Prismatic Spring nochmal aus der Nähe zu besuchen.
Gesagt, getan. Und weil wir annahmen, die nun folgende Strecke später am Tag sowieso nochmal fahren zu müssen, haben wir auch erstmal alle weiteren Geysire am Rand rechts und links liegen lassen. Erster Stopp war somit der westliche Continental Divide, der wie eine Art Rastplatz angelegt war. Danach ging es vorbei am östlichen Divide, und kurz danach sollte es eigentlich links zum nördlichen Divide gehen. Leider mussten wir feststellen, dass von der auf der Karte eingezeichneten Straße nichts zu finden war. Nach langem Suchen haben wir uns damit abgefunden, dass es sich vermutlich nur um einen kleineren Fußweg handelt.
Leider waren wir somit auch schon soweit östlich vom Grand Prismatic Spring und weiteren Geysiren entfernt, dass wir uns entschieden, darauf dann doch schweren Herzens zu verzichten. Schade, aber man schafft in 3 Tagen sowieso nicht alles. Und vor uns lag ja mit dem Grand Tenton Nationalpark bereits das nächste Highlight. Also haben wir den Yellowstone mit Stopp am südlichen Continental Divide und dem Lake Lewis Richtung Süden verlassen. Klingt zwar, als wären wir binnen weniger Minuten aus dem Park raus gewesen, die Fahrt bis zum Ausgang dauerte allerdings gut zwei Stunden. Der Yellowstone Nationalpark ist halt echt groß, so dass man da die Entfernungen – wie generell in den USA – nicht unterschätzen sollte.
Faszinierender Grand Teton Nationalpark
Nachdem wir aus den Yellowstone raus waren, dachten wir eigentlich, dass es nahtlos in den Grand Teton Nationalpark geht. So zumindest suggerierten es mal wieder die Karten. Aber weit gefehlt. Macht aber auch Sinn, denn nicht jeder, der von Süden in den Yellowstone NP fahren will, will auch gleich die 25 Dollar für den Grand Teton Nationalpark zahlen müssen. Wir machten somit erstmal einen Stopp, um ein Eis zu essen – es war mittlerweile recht warm geworden. Danach gings weiter Richtung Süden, bis wir vom Eingangsschild des Teton Nationalpoark begrüßt wurden. Eine „Bezahlstelle gab es im Norden des Parks nicht. Den Eintritt zahlt man erst beim Verlassen des Parks.
Der Grand Teton Nationalpark ist nicht so groß wie der Yellowstone Nationalpark und besteht im Groben aus einem großen See mit relativ flachem Gelände aus Gras und Bäumen auf der östlichen Seite und bis zu 3500 Meter hohen Bergen direkt am westlichen Ufer. Der See ist glasklar und die Berge sind größtenteils mit Schnee bedeckt – ein fantastischer Anblick, an dem man sich kaum satt sehen kann. Es gibt sogar einen Strand, der ein beeindruckendes Panorama bietet.
Mit Stopp am Jackson Lake Staudamm sind wir über die „Panorama-Straße“ Richtung Süden gefahren und haben an vielen weiteren Stellen Halt gemacht, um die Natur auf uns wirken zu lassen. Natürlich durfte auch das Welcome Center nicht fehlen, dort befindet sich auch oben genannter Strand. Leider hatten wir keine Badesachen dabei, es wäre allerdings auch im Wasser recht kalt gewesen.
Wunderschönes Jackson in Wyoming
Nachdem wir den Park verlassen hatten, ging es dann über den Highway 191 weiter Richtung Süden bis nach Jackson. Bekannt ist die ganze Gegend als Jackson Hole, gemeint ist damit die gesamte Ebene zwischen Grand Teton Nationalpark und Jackson. Jackson Hole ist eine echte Touristen-Hochburg und besonders bei den Amerikanern beliebt. Es gibt sogar einen eigenen Airport. Wir hatten in Jackson mit dem Elk Country Inn ein schönes Hotel gebucht, das optisch perfekt in die Gegend passt. Es war relativ teuer, aber Hotels sind in Jackson generell sehr teuer. Es handelt sich wie gesagt um eine beliebte Urlaubsgegend der Amerikaner und die Zahl der Hotels ist nun mal begrenzt.
Nach dem Check-In und einer kleinen Verschnaufpause im Zimmer haben wir die Stadt erkundet. Unerwartet war, dass man in Jackson keine Parkgebühren zahlen muss – nicht mal in der City, die allerdings auch nicht sonderlich groß ist. Jackson ist eine richtig schöne Kleinstadt mit einem gemütlichen Flair. In der City gab es auch eine kleine kostenlose Cowboy-Vorführung, zu der wir gerade noch rechtzeitig kamen. Gegessen haben wir im Jackson Drug, einem schicken Restaurant am Jackson Town Square direkt in der City. Dort standen Bison-Burger und Elk-Burger auf der Speisekarte. Und den Bison-Burger wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, denn es gibt nicht viele Orte in den USA, an denen man Bison essen kann. Natürlich war auch der Preis für den Burger entsprechend hoch, aber wie gesagt, man hat ja nur selten die Gelegenheit dazu, so einen extrem leckeren Bison-Burger essen zu können.
Nach dem Essen haben wir dann noch einen Stadtspaziergang gemacht und ein paar Souvenirs eingekauft. Zum Schluss haben wir uns noch mit Getränken und ein paar Lebensmitteln in einem Supermarkt eingedeckt, bevor wir den Tag im Hotelzimmer haben ausklingen lassen.
Zurückgelegte Strecke: 192 km
Am nächsten Tag sollte es dann durch Idaho nach Salt Lake City in Utah gehen, wo wir mal 3 Nächte in einem Hotel verbringen werden. Es sollte auch ein bisschen Erholung bringen, allerdings gab es in Salt Lake City auch sehr viel zu besichtigen.