Tag 8 (Montag, 10. Juni 2024):

 

Yellowstone River

Yellowstone River

 

Der heutige Tag war komplett für den Yellowstone Nationalpark reserviert. Zum Glück war das Wetter nicht regnerisch wie am Abend vorhergesagt, stattdessen begrüßte uns am frühen Morgen schon die Sonne. Allerdings war es mit knapp über 10 Grad Celsius noch etwas frisch. Aber so ist das wohl auf über 2000 Meter Höhe.

 

Oblique Geyser

Oblique Geyser

 

Nach dem Frühstück starteten wir also direkt in den Nationalpark, der Eingang war ja nur wenige Meter entfernt und es war zum Glück auch noch nicht so voll. Somit waren wir recht schnell im Park. Bevor man aber irgendeine Sehenswürdigkeit besuchen kann, muss man erstmal 20 Minuten in den Park hineinfahren, bevor man den Lower Loop erreicht. Wir bogen links ab Richtung Norden, um als erstes am Oblique Geyser einen Stopp einzulegen. Das ist nur ein kleiner, aber dennoch sehr interessanter Geyser, der sich direkt an der Straße befindet. Gestern mussten wir auf Grund des schlechten Wetters dran vorbei fahren.

 

Norris Geyser Basin

 

Norris Geyser Basin

Norris Geyser Basin

 

Danach ging es weiter zum Norris Geyser Basin, ein Bereich, in dem sehr viele Geysire aktiv sind. Auch hier konnten wir gestern aufgrund des Wetters nur vorbei fahren. So relativ früh am Tag war zum Glück noch nicht so viel los, sodass wir mehr oder weniger in Ruhe das Geyser-Gebiet erkunden konnten. Wie fast überall gibt es auch dort einen kleinen und einen großen Rundweg, die an zahlreichen Geysiren vorbeiführen. Wir entschieden uns aber für den kleinen Rundweg, weil der große vermutlich einen halben tag gedauert hätte. Und wir hatten ja noch einige Ziele am Tag vor uns.

 

Norris Geyser Basin

Norris Geyser Basin

 

Am Norris Geyser Basin befindet sich auch die Verbindung von Upper- und Lower-Loop, so dass ab da eine Straße Richtung Osten führt. Diese Straße ist im Prinzip der obere Teil vom Lower Loop und der untere Teil vom Upper Loop. Am östlichen Ende befindet sich gleich der Grand Canyon of Yellowstone – unser nächstes Ziel.

 

Grand Canyon und Yellowstone Lake

 

Grand Canyon of Yellowstone

Grand Canyon of Yellowstone

 

Der Grand Canyon of Yellowstone ist zwar nicht vergleichbar mit dem Grand Canyon bei Las Vegas, aber dennoch wirklich beeindruckend. Durch den Canyon fließt der für den Nationalpark Namens gebende Fluss Yellowstone River. Der Canyon ist relativ hoch (oder tief), hat einige Wasserfälle und kann zudem durch seine Farbenpracht beeindrucken. Man kann den Canyon von Norden und von Süden aus erkunden, an vielen Stellen kommt man auch recht nah an die Wasserfälle heran. Auch hier kann man vermutlich locker einen halben Tag verbringen, denn es gibt neben den einfach zu erreichenden Stellen auch reichlich Wanderrouten durch und am Canyon entlang.

 

Grand Canyon of Yellowstone

Grand Canyon of Yellowstone

 

Nur wenige Kilometer südlich vom Canyon fließt der Yellowstone River dann in den Yellowstone Lake. Dort befinden sich wieder einige Hotel, Restaurants und Souvenir-Läden. In der Nähe der Yellowstone Lake Lodge, die so eine Mischung aus Hotel, Rezeption für einen Campingplatz, Souvenirshop und Restaurant ist, suchten wir uns ein schattiges Plätzchen mit Blick auf den See, um dort ein Picknick einzunehmen. Traumhaft.

 

Lake Yellowstone

Lake Yellowstone

Lake Yellowstone Lodge

Lake Yellowstone Lodge

 

Grizzly Bär statt Schlamm-Vulkan

Nach einer weiteren Erkundung der Gegend am Yellowstone Lake ging es weiter Richtung Süden zum Mud Volcano. Mud Volcano ist – wie der Name schon erahnen lässt – ein Schlamm-Vulkan bzw. eine Ansammlung von Schlammvulkanen. Es gibt zudem zwei Bereiche, die sich einmal rechts und einmal links der Straße befinden. Den ersten Bereich konnten wir problemlos besichtigen, allerdings stank es dort extrem nach Schwefel und anderen unangenehmen Gasen.

 

Mud Volcano

Mud Volcano

 

Der zweite Bereich war dann zwar gut besucht, allerdings konnte niemand den Rundweg zur Besichtigung nutzen. In der Nähe hatte es sich ein Grizzly-Bär bequem gemacht, weshalb der ganze Bereich abgesperrt war. Somit konnte man nur einen Teil des Schlamm-Vulkane aus der Nähe sehen, dafür aber einen Grizzly-Bär aus der Ferne beobachten. Hatte natürlich auch was.

 

Mud Volcano

Mud Volcano

West Thumb Geyser Basin

Weiter im Süden und immer noch am Yellowstone Lake befindet sich dann schon das nächste Highlight: West Thumb Geyser Basin.

 

West Thumb Geyser Basin

West Thumb Geyser Basin

 

Das interessante hier waren vor allem die Geysire, die sich teilweise unter Wasser befanden. Wenn diese ausbrachen, konnte man das nur an den Wellen sehen, die sich im See dadurch bildeten. Ansonsten ist der West Thumb Geyser Basin ebenfalls eine Ansammlung von kleinen und mittleren Geysiren, die durch ihre Farbenpracht, das glasklare Wasser und die warmen Nebel beeindrucken. Ich hätte gern mal erfühlt, wie war genau das Wasser solcher Geysire ist, aber so nah kommt man an die Geysire nicht ran. Und das ist vermutlich auch besser so, denn es ist wirklich nicht ungefährlich, sich so einem Geysir zu nähern. Aber zumindest hätte mich interessiert, wie warm der Yellowstone Lake in der Gegend ist, in der regelmäßig Geysire den See mit heißem Wasser versorgen.

 

West Thumb Geyser Basin

West Thumb Geyser Basin

Geysire im Wasser am West Thumb Geyser Basin

Geysire im Wasser am West Thumb Geyser Basin

Black Pool im West Thumb Geyser Basin

Black Pool im West Thumb Geyser Basin

Wild im West Thumb Geyser Basin

Wild im West Thumb Geyser Basin

 

Anschließend ging es über den Lower Loop vorbei an zwei Continental Divide Richtung Westen. Der Tag war bis hierhin schon recht anstrengend, so dass wir überlegten, ob wir heute noch den Old Faithful besichtigen oder erst am nächsten Tag. Problem dabei: Der Geysir ist nur etwa alle zwei Stunden aktiv. Will man die Fontäne sehen, muss man also zu bestimmten Zeiten vor Ort sein. Die Zeiten kann man auch online einsehen, aber im Nationalpark hatten wir fast nie Handyempfang. Also entschlossen wir uns, direkt anzuhalten und vor Ort wenigstens die Zeiten in Erfahrung bringen.

 

Old Faithful

 

Old Faithful

Old Faithful

 

Es kam dann aber ganz anders: Das Gelände um den Old Faithful ist so groß, dass man eine Weile braucht, um sich zurecht zu finden – und vor allem, um die Angaben zur Geysir-Aktivität zu finden. Als wir die Zeiten schließlich in Erfahrung gebracht hatten, war es keine Stunde mehr bis zum nächsten Ausbruch. Also entschieden wir uns, die Zeit bis zur nächsten Eruption noch mit einem Eis und ein bisschen Shopping in den Souvenirshops zu verbringen. Und schließlich sollte man sich auch zeitlich nicht zu knapp am Geysir einfinden, um dort noch einen guten Platz zu finden. Es war recht voll, dennoch hatten wir noch Glück und einen Platz mit guten Blick auf den Geysir gefunden.

 

Eruptionszeiten am Old Faithful

Eruptionszeiten am Old Faithful

 

So ganz pünktlich kam der Ausbruch dann auch nicht. Der Geyser verspätete sich um einige Minuten. Ganz so imposant wie erwartet war es dann auch nicht, allerdings dennoch beeindruckend. Denn im Vergleich zu den künstlichen Wasserfontänen in Dubai Downtown war die Fontäne natürlich deutlich kleiner, dafür aber natürlichen Ursprungs. Nur durch die Kraft der Natur wurde immerhin eine Wasser- und Dampf-Fontäne von schätzungsweise 25 Metern in die Höhe erzeugt. Und das sah schon richtig gut aus.

 

Old Faithful

Old Faithful

 

In dem Bereich rund um Old Faithful gibt es noch zahlreiche weitere, wenn auch kleinere Geysire, die alle auch zu bestimmten Zeiten aktiv sind. Um die alle zu sehen, hätten wir allerdings noch eine große Runde laufen müssen. Und abgesehen davon, dass vermutlich kein weiterer Geysir genau dann aktiv gewesen wären, wenn wir grad da sind, waren wir auch schon ziemlich geschafft vom Tage. Daher entschieden wir uns für die Fahrt zurück ins Hotel, die auch immerhin noch über eine halbe Stunde dauern wird. Außerdem kommen wir am nächsten Tag noch einmal am Old Faithful vorbei, so dass wir dann immer noch mal entscheiden können, ob wir die restlichen Geysire besichtigen oder nicht.

 

Beer Company (again) in West Yellowstone

Zurück im Hotel haben wir uns also erstmal ein bisschen erholt und sind danach in West Yellowstone essen gegangen – erneut in der Beer Company. Eigentlich essen wir möglichst immer nur einmal in einem Restaurant, um möglichst viel Abwechslung zu haben. Aber das Essen in der Beer Company war sehr gut und wir hatten einfach keine Lust mehr auf „Experimente“.

 

West Yellowstone

West Yellowstone

West Yellowstone

Anschließend war noch ein Abendspaziergang mit ein bisschen Shopping in den zahlreichen Souvenirshops in West Yellowstone angesagt, zumal auch das Wetter heute deutlich besser war als am Abend zuvor. Danach haben wir den Tag im Hotel ausklingen lassen – wir waren auch ziemlich geschafft von dem ereignisreichen Tag im Yellowstone Nationalpark.

 

Zurückgelegte Strecke: 218 km

Route Yellowstone Nationalpark

Route Yellowstone Nationalpark

 

Am nächsten Tag stand mit dem Grand Prismatic Spring noch mal ein echtes Highlight auf dem Plan, bevor wir den Yellowstone Nationalpark Richtung Süden verlassen werden. Es geht durch den Grand Teton Nationalpark bis nach Jackson.