Heute sollte es zur letzten Etappe unserer Tour durch den Westen der USA gehen – Los Angeles. Somit hieß es ein letztes Mal, Meilen zu machen. Von Las Vegas bis zu unserem Hotel in Hollywood lagen noch mal knapp 450 km vor uns. Geplant waren außerdem noch Stopps an der Stateline zu Kalifornien, wo sich eine Art Freizeitpark befindet, und ein Besuch der Calico Ghost Town kurz vor Barstow. An der Stateline waren wir aber offensichtlich zu früh, denn dort war noch alles geschlossen. Und die Calico Ghost Town war – anders als im Internet angegeben – komplett kostenpflichtig. Bisher konnte man da einzelne Attraktionen bezahlen, die Geisterstadt selbst aber kostenfrei besichtigen. Nun kostet es allerdings generell 8 Dollar pro Person, und das war es uns nicht wert, zumal wir da auch nicht ewig bleiben wollten.
Durch die Wolken nach LA
Also sind wir direkt nach Los Angeles weiter gefahren, wo wir allerdings mit regnerischem Wetter empfangen wurden. Das schlechte Wetter begann am Mount San Antonio, wo sich der Interstate 16 durch das Gebirge bergabwärts nach Los Angeles schlängelt. Dort hingen die Wolken so tief, dass wir teilweise nur wenige Meter Sicht hatten. Dazu regnete es stellenweise recht heftig. Als wir dann die US 210 erreicht hatten, hörte es zwar auf mit regnen, viel besser wurde das Wetter aber auch nicht. Von wegen in LA scheint immer die Sonne…
Auf dem US 210 bekamen wir dann auch gleich ein Gefühl dafür, wie groß der Großraum Los Angeles ist. Allein von der Kreuzung Interstate 16 / US 210 sind wir über eine Stunde Richtung Westen gefahren, bis wir an unserem Hotel angekommen sind. Und dabei waren die Straßen sogar noch relativ leer, so dass wir im Schnitt mit 70 Meilen pro Stunde fahren konnten. Überraschend für uns war auch, dass es doch ziemlich bergig am nördlichen Rand von Los Angeles ist.
Rushhour in Los Angeles
Gegen halb 3 waren wir dann am Hotel Travelodge by Wyndham Hollywood-Vermont/Sunset , haben eingecheckt und uns erstmal ein bisschen ausgeruht. Anschließend haben wir einen Walmart gesucht, um uns mit Getränken und ein paar Lebensmittel zu versorgen. Auf der Karte war der nächste Walmart gar nicht soweit weg, aber die Fahrt nach Burbank hat dann mit knapp einer Stunde doch ziemlich lange gedauert. Mittlerweile war es nämlich Rushhour in LA und die Straßen dadurch überall verstopft.
Nachdem wir im Walmart eingekauft hatten, sind wir dann trotzdem noch mal nach Santa Monica gefahren. Das Wetter war mittlerweile wieder deutlich besser geworden . Und schließlich wollten wir noch was sehen von Los Angeles, auch wenn es schon recht spät am Abend war. Die Fahrt hat dann noch mal über eine Stunde gedauert. Und wie wir schnell feststellen mussten, ist es in Los Angeles mit dem Verkehr wirklich so schlimm, wie immer erzählt wird. Immerhin hat Google Maps sehr gut funktioniert und uns auf dem „schnellsten Weg“ von Burbank nach Santa Monica geleitet – auch wenn es sicher nicht der kürzeste Weg war.
Santa Monica Pier zum Sonnenuntergang
Einen Parkplatz zu finden, war rund um den Santa Monica Pier überraschend einfach und auch recht preiswert. Wir sind dann zum Santa Monica Pier gelaufen und haben uns dort ein bisschen umgesehen. Leider war der Pacific Park auf dem Pier durch eine private Veranstaltung für die Öffentlichkeit gesperrt, so dass wir weder Achterbahn noch Riesenrad fahren konnten. Aber es gab auch so genug zu gucken. Und auch das Wetter hatte sich wieder deutlich gebessert, so dass wir auch einen tollen Sonnenuntergang am Pier erleben durften. Nur etwas frisch war es noch.
Hollywood & Highland Mall – Der Oscar lässt grüßen
Nach Sonnenuntergang sind wir dann wieder Richtung Hollywood gefahren, allerdings nicht alles über die Autobahn, sondern durch Beverly Hills. Nächster Stopp war die Mall Hollywood and Highland am Hollywood Boulevard. Erst als wir dort endlich die Einfahrt ins Parkhaus und einen Parkplatz gefunden hatten und in die Mall gelaufen sind, ist uns bewusst geworden, dass das der Ort ist, an dem die Oscar-Verleihungen stattfinden. War ein bisschen enttäuschend, denn das Dolby Theater ist einfach Teil der Mall und hat eine Treppe davor mit rotem Teppich. Das wars? Ok, rechts und links an den Seiten des Eingangsbereichs waren sämtliche als „Beste Filme“ mit dem Oscar ausgezeichneten Filme seit Beginn der Verleihungen gelistet. Aber ansonsten hätte man ein bisschen mehr Prunk und Glamour an so einem Ort erwartet – auch wenn grad keine Verleihung ist.
Die Mall war ansonsten auch nicht so der Renner. Also sind wir nicht lange in der Mall geblieben und haben stattdessen den Hollywood Boulevard rund um die Mall erkundet. Anschließend sind wir noch mal mit dem Auto über den Hollywood-Boulevard gefahren. Gegen halb 11 Uhr abends waren wir dann wieder im Hotel und haben den Tag ausklingen lassen.
Griffith Observatorium
Am nächsten Morgen wurden wir mit strahlendem Sonnenschein bei wolkenlosem, blauen Himmel geweckt – bestes LA-Wetter sozusagen. Das war am Tag vorher so noch nicht abzusehen. Auch die Temperaturen sollten wieder etwas angenehmer werden. Das Frühstück im Hotel gestaltete sich etwas schwierig, denn der Frühstücksraum war für die Größe des fast ausgebuchten Hotels viel zu klein. Egal – wir haben einen Platz gefunden, so dass wir gut gestärkt die Erkundung von Los Angeles in Angriff nehmen konnten.
Erstes Highlight sollte das Griffith Observatorium werden, von dem aus man einen tollen Blick über ganz Los Angeles hat. Das Observatorium befand sich auch in unmittelbarer Nähe unseres Hotels, so dass die Anfahrt dorthin nicht lang dauerte. Auch das Parken war noch kostenlos, denn wir waren recht früh da, so dass noch keine Gebühren fällig wurden.
Hollywood Sign und Beverly Hills
Das Wetter war perfekt und der Blick über Los Angeles einmalig. Vom Observatorium aus sieht man auch das berühmte Hollywood-Zeichen, allerdings ist es sehr weit weg. Ohne Zoom-Objektiv kann man es nicht vernünftig fotografieren. Damit uns das aber gelingt – schließlich ist das ja ein must-do in LA – sind wir vom Griffith Observatorium zum Beachwood Drive gefahren. Auf diesem fährt man praktisch genau auf das Hollywood-Zeichen zu, allerdings darf man nicht zu nahe wollen, denn je näher man kommt, umso schwieriger bis unmöglich ist es, das Hollywood-Zeichen zu fotografieren. Die Gegend ist doch sehr bergig und die Straßen werden immer enger und steiler. Und schließlich darf man nirgends parken. Wir haben dann auf dem Weg nach unten noch eine Stelle gefunden, bei der wir ein paar schöne Aufnahmen vom Hollywood Sign machen konnten.
Danach gings nach Beverly Hills. Dort haben wir auch das „berühmte“ Beverly Hills Zeichen fotografiert und uns anschließend ein bisschen die Villen von Beverly Hills angesehen – so gut das eben vom Auto aus geht. Anschließend wollten wir eigentlich noch den legendären Rodeo Drive erkunden, allerdings ist der so kurz und unspektakulär, dass wir es bei einer Autofahrt über den Rodeo Drive belassen haben. Da hatten wir die Tage und Wochen zuvor Orte gesehen, die es mehr wert waren, genauer erkundet zu werden.
Venice Beach und Venice Canals
Nächstes Ziel war dann Venice Beach, speziell der Venice Beach Boardwalk – auch diesen kennt man ja aus Filmen, Serien und Dokus – ein Must-see also. Ein kostenpflichtiger Parkplatz war schnell gefunden, wenn auch nicht sonderlich günstig. Der Venice Beach war dann so, wie man es erwartet hatte, auch wenn das im Fernsehen immer etwas größer aussieht. Der Strand und die riesigen Palmen sahen aber schon toll aus. Da mussten viele Bilder gemacht werden. Auch eine – für die USA typische – Vorführung von Amateur-Künstlern gab es zu sehen und natürlich darf am Venice Beach ein Muscle Beach nicht fehlen. Die zahlreichen Geschäfte enttäuschten allerdings etwas und ein schönes Cafe oder ähnliches gab es dort auch nicht so richtig. Daher haben wir an einem kleinen Imbiss mit Sitzgelegenheit im Freien etwas gegessen und es uns in der Sonne gut gehen lassen.
Etwas schöner und weniger überlaufen war es dann an den Venice Canals, die wir nach dem Venice Beach noch besichtigt haben. Das ist – wie der Name schon vermuten lässt – so eine Art „Klein Venedig“, allerdings auch USA-typisch vermutlich „mit dem Lineal“ geplant und angelegt. Dennoch war das sehr sehenswert – auch wenn man es aus dem TV natürlich auch schon kennt.
Am Abend über den „Walk of Fame“
Die anschließende Fahrt zurück ins Hotel hat uns wieder deutlich gemacht, wie schlimm der Straßenverkehr in Los Angeles ist. Für 20 km durch die Stadt haben wir locker 1,5 Stunden gebraucht und überall im Stau gestanden. Die Einheimischen scheint das nicht zu stören, denn die haben sich offensichtlich an diese Art von „Autofahren“ gewöhnt.
Gegen 18 Uhr waren wir dann wieder im Hotel, wo wir uns ein bisschen ausgeruht haben. Am Abend sind wir dann noch mal zum Hollywood Boulevard gefahren, um diesen etwas genauer als am Abend zuvor zu erkunden. Schließlich wollten wir auch die Hollywood-Sterne einiger Stars auf dem „Walk of Fame“ mal aus der Nähe sehen. Wir haben da auch recht schnell einen günstigen Parkplatz gefunden und konnte somit den halben Hollywood Boulevard ablaufen. Das ist schon ein Hotspot am Abend in LA, entsprechend war dort auch viel los. Gegen 22:30 Uhr waren wir dann aber auch wieder im Hotel, um den Tag zu beenden.
Die kommenden zwei Tage haben wir dann unter anderem noch den Mulholland Drive, Malibu, den Angels Point und Long Beach besichtigt. Mehr dazu lest ihr in einem weiteren Blogpost.