Eigentlich sollte es ja in Las Vegas genug zu sehen geben, so dass man da zwei Tage in der Stadt verbringen kann. Nachdem wir am Abend zuvor schon ein bisschen auf dem Strip unterwegs waren, wollten wir natürlich auch ein paar Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung besichtigen. Heute stand somit erstmal der Hoover Damm auf dem Plan. Dieser ist auch nur eine knappe Stunde vom Hotel entfernt.

Etwas überraschend war, dass man an der Zufahrt zum Hoover Damm durch eine Sicherheitskontrolle fahren muss. Bei dieser wird man unter anderem gefragt, ob man Waffen dabei hat. Klingt für einen Europäer ein bisschen befremdlich, aber in den USA ist es ja nichts besonderes, Waffen dabei zu haben. Als wir die Frage aber damit beantwortet haben, dass wir „german tourists“ sind, war die Kontrolle schnell erledigt.

 

Hoover Damm

 

Hoover Damm

Hoover Damm

 

Der Hoover Damm war zum Glück noch nicht so überfüllt, so dass wir schnell einen Parkplatz gefunden haben und den Damm in Ruhe besichtigen konnten. Allerdings ist er nicht so beeindruckend, wie man es vielleicht erwartet hatte. Es ist zwar ein ziemlich großer Staudamm, aber so richtig beeindruckend war er vermutlich nur nach deren Bau in den 1930er Jahren. Mittlerweile gibt es auf der Welt viele Staudämme, die genauso groß oder sogar größer sind.

 

Hoover Damm

Hoover Damm

 

Richtig gut sieht der Hoover Damm allerdings von der neu gebauten Brücke aus, über die der US 93 über den Colorado River führt. Von dort aus hat man einen kompletten Überblick über die ganze Hoover-Damm-Anlage. Höhenangst darf man bei der Begehung der „Mike O’Callaghan – Pat Tillman Memorial Bridge“ allerdings nicht haben, denn die ist schon ziemlich hoch.

 

Hoover Damm von oben

Hoover Damm von oben

 

Lake Mead Nationalpark

Nachdem wir den Damm ausgiebig besichtigt hatten, wollten wir eigentlich direkt nach Las Vegas zurück, um die Stadt bzw. vor allem den Strip zu erkunden. Spontan sind wir dann aber noch in den Lake Mead Nationalpark gefahren. Ohne Nationalpark-Pass hätten wir das sicher nicht gemacht, denn die Einfahrt kostet 35 Dollar. Dass man damit ganze 7 Tage den Nationalpark befahren kann, hilft einem da leider auch nicht weiter.

 

Lake Mead National Park

Lake Mead National Park

 

Im Lake Mead Nationalpark haben wir dann auch mal ein Eis gegessen, denn es war mittlerweile recht warm geworden. An der Lake Mead Marina könnte man sogar mit einem Schaufelrad-Dampfer eine Rundfahrt über den See buchen. Leider fehlte uns dafür die Zeit. Wir sind stattdessen wieder nach Las Vegas gefahren.

 

Lake Mead

Lake Mead

 

Getrennte Wege durch Sin City

Zurück im Hotel haben wir erstmal ein bisschen gechillt, um Kraft für den restlichen Tag zu sammeln. Erstmals auf unserer Reise haben wir uns dann auch mal von unseren Freunden getrennt und sind stattdessen paarweise auf Erkundungstour durch las Vegas gegangen. Das hatte allerdings einfach praktische Gründe, denn zu viert kommt man nicht so gut voran.

 

Downtown Las Vegas

Downtown Las Vegas

 

Meine Frau und ich sind erstmal zum „größten Souvenir-Shop der USA“ – dem Bonanza Gift Shop – gefahren. Danach haben wir einen Abstecher nach Downtown Las Vegas gemacht, wo wir eigentlich die Casinos erkunden wollten. Da wir aber auf Anhieb keinen richtig guten Parkplatz gefunden haben, sind wir zurück zum Strip und haben am Circus Circus kostenlos das Auto geparkt. Von dort aus begann dann unsere Tour über den Strip. Allerdings bekam das gleich einen Dämpfer, denn der Adventure Dom im Circus Cirus war wegen Bauarbeiten geschlossen.

 

Caesars Palace

Caesars Palace

 

Ausflug nach „Venedig“

Somit haben wir das Circus Circus noch etwas besichtigt und sind dann Richtung Cesars Palace gelaufen. Das Hotel war auch besonders beeindruckend, auch wenn es ein bisschen nervig war, dass es nur einen Eingang gab und wir alles wieder zurück laufen mussten. Immerhin hatten wir Zeit und Gelegenheit, im Cesars Palace etwas zu essen.

 

Rialto Bridge in Las Vegas

Rialto Bridge in Las Vegas

 

Ganz bis zum Bellagio haben wir es nicht geschafft, stattdessen haben wir Höhe Flamingo die Straßenseite gewechselt, um wieder Richtung Circus Circus zu laufen. Allerdings gab es unterwegs weitere Highlights zu sehen, wie zum Beispiel das Venetian, das durch den Nachbau des Markus-Turms nicht zu übersehen ist. Und über den Nachbau der Rialto Bridge gelangt man ins Hotel, in dem man sogar mit einer Gondel in Kanälen fahren kann – natürlich mit singenden Gondolieren.

 

Kanäle wie in Venedig

Kanäle wie in Venedig

 

Da sieht man, dass es in den USA wohl nichts gibt, dass es nicht gibt. Auch wenn das nachgebaute Venedig nicht wirklich so aussieht wie in echt, ist das schon ziemlich beeindruckend, was da gebaut wurde. Und die Kanäle sind nicht etwa im Erdgeschoss – wie man es vielleicht erwarten würde. Stattdessen sind diese im ersten Stock, was wohl als eine weitere Leistung des Architekten zu würdigen ist.

 

Casinos über Casinos

Generell sind auch die Casinos in den verschiedenen Hotels teils überwältigend. Auch wenn man ehrlich sagen muss, dass die Casinos sich natürlich irgendwie gleichen. Aber dennoch lassen sich die Hotels immer was einfallen, um etwas besonderes zu bieten. Und je später der Tag umso belegter sind die Spiel-Automaten. Was allerdings auch ein bisschen komisch wirkt, ist die Tatsache, dass überall geraucht werden darf. In Deutschland ist sowas ja mittlerweile schon fast undenkbar.

 

Casino in Las Vegas

Casino in Las Vegas

 

Als wir dann schließlich irgendwann wieder zurück am Auto waren, sind wir schließlich noch mal eine Runde über den Strip gefahren. Gegen halb 11 waren wir wieder im Hotel und haben den Tag beendet. Auch wenn wir bestimmt noch nicht alles gesehen hatten – es hat gereicht.

 

21. Mai 2019: 180 km

21. Mai 2019: 180 km

 

Besuch des Area 51 Alien Center

Am nächsten Tag war wieder eine Zweiteilung des Tages geplant: Erst Sightseeing, danach noch mal Las Vegas. Allerdings hatten wir für den ersten Teil reichlich zeit eingeplant, denn es sollte ins Death Valley gehen. Und weil das wieder eine recht große Tour wird, sind wir erneut frühzeitig losgefahren. Über die US95 ging es also Richtung Nordwesten.

 

Area 51 Alien Center

Area 51 Alien Center

 

Erster Stopp war das Area 51 Alien Center im Amargosa Valley. Das klingt allerdings spannender als es war. Denn das Area 51 Alien Center ist letztlich nur eine Raststätte mit einem großen Shop davor, in dem man alles mögliche rund um das Thema Area 51 und Aliens kaufen kann. War dennoch recht witzig und irgendwie hat diese Area 51 ja auch was mystisches an sich.

 

Death Valley Nationalpark

Nach dem Stopp am Alien Center sind wir dann über die US373 Richtung Death Valley gefahren. An der Death Valley Junction ging es rechts ab und schon kurze Zeit später waren wir im Death Valley Nationalpark. Wenn man allerdings kurz vorher am Grand Canyon, im Monument Valley oder Bryce Canyon war, ist das Death Valley nicht mehr so beeindruckend. Dennoch sind wir mit einigen Stopps bis nach Furnace Creek gefahren, um von dort aus über den US178 nach Badwater zu fahren.

 

Death Valley Nationalpark

Death Valley Nationalpark

 

Badwater ist dabei der tiefste Punkt im Death Valley und bringt es immerhin auf 85 Meter unter dem Meeresspiegel. An der Stelle gab es auch die Möglichkeit, auf einer wie Eis aussehenden Salzfläche noch weiter ins Valley hinein zu laufen. Nun war es an dem Tag mit grade mal 26 Grad nicht so warm im Death Valley, und trotzdem war es uns in Badwater schon zu warm, um diesen Ausflug noch mitzunehmen. Wenn man wie wir im Mai schon mal in den VAE war, kann man sich vorstellen, welche Hitze im Death Valley herrschen muss, wenn dort über 40 Grad sind. Von daher waren wir froh, dass es an dem Tag nicht so warm war.

 

Death Valley

Death Valley

 

Wir sind dann weiter gefahren Richtung Shoshone und haben unterwegs weitere kurze Stopps eingelegt, um beispielsweise mal ein bisschen auf dem Salz zu laufen. Das ist optisch kaum von einer Eisschicht zu unterscheiden. Später fing es dann sogar an zu regnen, auch dadurch sind wir an einer Kreuzung falsch abgebogen. Somit sind wir letztlich nicht über Shoshone und Pahrump zurück nach Las Vegas, sondern wir wieder auf dem US393 gelandet. Wir haben daher noch einen kurzen Stopp in einem einsamen Hotel mit Shop eingelegt und sind dann wieder am Alien Center vorbei nach Las Vegas gefahren.

 

Badwater im Death Valley

Badwater im Death Valley

 

Alle Schutzengel mit an Bord!

In Las Vegas hatten wir dann doch mal unsere Schutzengel in Anspruch nehmen müssen, denn es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten einen wirklich heftigen Unfall gebaut! Auf einer 5-spurigen Straße (pro Richtung natürlich) wurde der Verkehr zähfließend, allerdings gab es dort eine HOV-Spur, die wir nutzen konnten. Diese war auch ziemlich frei, denn so viele Autos mit mehr als einer Person darin gibt es in den USA halt nicht.

 

Im Death Valley

Im Death Valley

 

Als ich sah, dass sich der Verkehr auf den normalen Spuren  beginnt zu stauen, wechselte ich auf die HOV-Spur. Ich sah noch, wie ein Auto vor mir von der dritten auf die vierte Spur wechselt und dabei ziemlich schnell unterwegs war. Und weil es offensichtlich zu schnell war und ihm auch auf der vierten Spur wohl der Platz ausging, wollte es auf einmal auf die HOV-Spur wechseln. Leider kam ich da schon mit gut 50 Meilen pro Stunde an und hätte es nicht mehr mit Bremsen geschafft, vor dem Auto, welches halb auf der vierten und halb auf der HOV-Spur zum Stehen kam, selbst zum Stehen zu kommen. Zum Glück war der Platz zwischen „Leitplanke“ und Auto noch groß genug, so dass ich mit dem Jeep durch passte!

Ich glaube, der Fahrer von dem Auto dankt Gott noch immer, dass nichts passiert ist, denn hätte ich es nicht geschafft vorbei zu fahren, hätte ich ihn volles Rohr an der Fahrertür getroffen. Man will sich gar nicht ausmalen, wie das ausgegangen wäre. Wie knapp das ganze war, ist uns aber auch erst danach bewusst geworden. Allerdings gab es keine Möglichkeit – und eigentlich auch keinen Grund – anzuhalten. Daher sind wir direkt ins Hotel weiter gefahren, wo wir uns ein bisschen ausgeruht und vom dem Schock erholt haben.

 

Bayrisches Abendessen

 

Hofbräuhaus Las Vegas

Hofbräuhaus Las Vegas

 

Ganz in der Nähe vom Hotel war das Hofbräuhaus Las Vegas – ein „Bavarian Restaurant“. Auch wenn wir keine Fans von vermeintlich deutschen Lokalen im Ausland sind, mussten wir das Hofbräuhaus besuchen. So konnten wir das auch gleich für ein Abendessen nutzen. Und von innen sah man sich tatsächlich nach München versetzt, das war fast eine 1:1-Kopie des Originals in München. Auch die Stimmung war sehr gut, allerdings ist das Hofbräuhaus in Las Vegas eher eine typische Vegas-Tradition als ein Restaurant. Da werden vermeintliche deutsche Rituale vollzogen, von denen man als Deutscher selbst gar nichts wusste. Die Live-Musiker konnten zwar nicht wirklich deutsch, aber sie haben sich Mühe gegeben und alles gespielt, was zum Klischee des Deutschen passen mag. Leider war weder der Chef selbst im Haus, noch irgendein anderer Angestellter, der deutsch sprechen konnte. Aber dennoch war der Besuch im Hofbräuhaus ein tolles Erlebnis – in Las Vegas.

 

Im "Bavarian Restaurant"

Im „Bavarian Restaurant“

 

Las Vegas Strip, Teil 3

Anschließend haben wir in der Nähe des Luxor Hotels einen kostenlosen Parkplatz gefunden – was in Las Vegas ja mittlerweile nicht mehr selbstverständlich ist – und haben noch etwas den Strip unsicher gemacht. Dabei sind wir auch mit der Monorail vom Luxor zum Excalibur gefahren. Anschließend ging es ins New York New York, in dem es sogar eine Achterbahn gibt. Die war mit 15 Dollar pro Person zwar nicht günstig, aber wir haben uns es nicht nehmen lassen, damit eine Fahrt zu machen. War ein super Erlebnis.

 

New York New York

New York New York

 

Schließlich sind wir noch bis zum Bellagio gelaufen, aber leider kamen wir grad an, als es keine Wasserspiele gab. Da es auch schon recht spät war, sind wir zurück zum Auto gelaufen. Und zu Abschluss sind wir noch eine Runde noch über den Strip gefahren. Danach ging’s zurück ins Hotel, um den Tag zu beenden.

 

Las Vegas Strip

Las Vegas Strip

 

Las Vegas – es hat gereicht

Alles in allem war es mal ganz nett, Las Vegas live gesehen zu haben. Die 2,5 Tage haben uns aber auch gereicht. Und wir waren froh, dass wir am nächsten Tag diesen Trubel wieder verlassen können. Und auch das nächste Ziel – Los Angeles – versprach eine interessante Zeit.

 

22. Mai 2019: 595 km

22. Mai 2019: 595 km