Als wir an diesem Tag morgens aufgewacht sind und aus dem Fenster geschaut haben, wollten wir unseren Augen kaum trauen. Das Wetter am Tag vorher war ja schon ungewöhnlich, aber der heutige Tag sollte das nochmal übertreffen. Wir waren komplett eingeschneit! So war es nicht einmal möglich, den Frühstücksraum auf normalem Weg zu erreichen, denn dazu mussten wir eine Holztreppe nach oben laufen, die aber komplett zugeschneit war. Stattdessen wurden wir durch das Hauptgebäude geschleust. Natürlich hatten wir auch für solches Wetter nun überhaupt keine Sachen dabei, entsprechend kalt war uns.
Fahrt durch eine Winterlandschaft
Einziger Lichtblick: Es geht nach Las Vegas, wo es ja deutlich wärmer sein sollte. Also checkten wir aus, befreiten unser Auto von der dicken Schneedecke – was ohne entsprechende Hilfsmittel alles andere als angenehm ist – und fuhren los Richtung Las Vegas. Leider wurden die Straßenverhältnisse trotz Talwärts-Fahrt nicht besser. Im Gegenteil, vorerst wurden die Straßenverhältnisse sogar noch schlechter, so dass wir meilenweit mit unserem Sommer-bereiften Jeep Compass auf komplett verschneiten Straßen fahren mussten. Hinzu kam teilweise noch heftiger Schneefall. Angenehm ist definitiv ganz anders!
Verregneter Zions Nationalpark
Erst deutlich tiefer im Tal verschwand der Winter und ab Orderville wurde das Wetter auch etwas besser. Wir tankten unser Auto erneut voll und fuhren auf der US 9 Richtung Zions Nationalpark. Leider find es unterwegs wieder an zu regnen, so dass auch im Zion Nationalpark das Wetter nicht sonderlich gut war. Es regnete und die Wolken hingen ziemlich tief. Dennoch war zu erkennen, welche tolle Landschaften der Zion Nationalpark zu bieten hat. Trotz Regen haben wir ein paar Stopps gemacht, um wenigstens ein paar Fotos machen zu können. Als wir schließlich bei Springdale wieder aus dem Nationalpark hinaus fuhren, klarte der Himmel wieder auf. Die Wolken hingen teilweise an bzw. in den Bergen und boten dadurch ein phantastisches Bild der kompletten Landschaft. Einmalig!
Weiterfahrt nach Nevada
Nach einer kurzen Pause in Springdale ging es schließlich weiter über die US 9 auf den Interstate 15 bei Hurricane, über den wir weiter nach Nevada fuhren. Bei einem weiteren Stopp kurz hinter der Grenze zu Nevada hatte sich der Himmel abgeräumt und die Temperaturen waren auf über 20 Grad gestiegen. Wenigen Stunden vorher hatten wir noch knapp unter 0 Grad und waren komplett eingeschneit – Kontrastprogramm vom feinsten.
Valley of Fire
Zweiter Programmpunkt am heutigen Tag war schließlich das Valley of Fire. Die Fahrt dorthin sah auf der Karte nach einem kleinen Umweg aus, aber schon die Fahrt auf der US 169 belehrte uns eines besseren. Für das Ziel, das Valley of Fire, hat sich der Umweg aber gelohnt. Es ist wirklich sehenswert. Allerdings läuft man bei dem Valley of Fire schnell Gefahr, die eigentlich interessanten Punkte zu übersehen bzw. einfach daran vorbei zu fahren. Der Weg zum eigentlichen Valley of Fire ist nämlich etwas versteckt beim Visitor Center. Wenn man dieses nicht besucht, übersieht man vermutlich auch die Straße zu den Highlights des Valleys.
Wir haben es zum Glück nicht verpasst und somit auch die tollen Felsen gesehen, die neben ihrer Form auch durch die verschiedenen Farben wirklich imposant wirken. Wir sind sogar ein Stück ins Valley gelaufen, wo wir tolle Ausblicke genießen und schönes Fotos machen konnten.
Erstkontakt mit Las Vegas
Schließlich ging es dann weiter Richtung Südwesten. Nächstes Ziel: Las Vegas. In Las Vegas hatten wir ein Red Roof Plus Inn in einer Parallel-Straße vom Strip gebucht. Auch wenn das Hotel selbst wirklich gut war, hatten wir alles andere als einen normalen Check-In. Angeblich waren im System zwei Reservierungen hinterlegt, was wohl durch eine Änderung der ursprünglichen Buchung gekommen sein soll. Booking.com hatte angeblich die ursprüngliche Buchung nicht storniert.
Jedenfalls gab es dadurch lange Diskussionen über das Warum und Wieso und die „Konsequenzen“, so dass der Check-In fast eine Stunde gedauert hat. Immerhin waren noch Zimmer frei, so dass wir uns kein neues Hotel suchen mussten. Dennoch war das ein unerfreuliches Erlebnis, denn wir wurden das Gefühl nicht los, dass das nur eine Masche vom Hotel war, mehr Geld für zumindest ein Zimmer zu bekommen. An den ursprünglich gebuchten Daten war das Zimmer nämlich etwas teurer.
Las Vegas bei Nacht
Nachdem wir dann endlich in unserem Zimmern waren, haben wir uns kurz frisch gemacht und sind dann noch zum Strip gelaufen, was allerdings auch noch mal ein Fußweg von über 30 Minuten bedeutete. Am Strip sind wir am Bellagio rausgekommen, so dass wir auch mitten in den Trubel eintauchen konnten bzw. mussten. Wir sind dann Richtung Süden gelaufen vorbei am Planet Hollywood und haben schließlich bei Bobbys Burger Palace etwas gegessen. Dort mussten wir dann ewig auf ein bestelltes Bier warten, haben dann aber immerhin unser Geld dafür erstattet bekommen – das ist eben die USA. Danach ging’s zu Fuß zurück zum Hotel, von wo aus wir noch mal mit dem Auto über den Strip gefahren sind. Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen Stop beim berühmten Las-Vegas-Sign eingelegt. Gegen 22 Uhr waren wir dann wieder im Hotel und haben den Tag beendet.
Für Las Vegas hatten wir 3 Nächte bzw. 2 Tage eingeplant. Das ist Las Vegas allein sicher zu viel, aber wir wollten zusätzlich noch den Hoover Damm und das Death Valley besuchen. Warum wir da all unsere Schutzengel beanspruchen mussten, lest ihr in einem weiteren Artikel.