Nachdem wir das Sightseeing in San Francisco am Vorabend vorzeitig beenden mussten, ging es mir auch am Montagmorgen leider noch so gut. Aus diesem Grund musste ich mich nach dem Frühstück gegen halb 8 nochmal ein bisschen ins Bett legen. Zeit dafür war genug, denn der Check Out im Hotel war bis 12 Uhr möglich. Die beiden Frauen haben die Zeit genutzt, um ein letztes Mal zum Pier 39 zu laufen. Dort haben sie dann auch die Robben entdeckt, die da in Massen am Pier rumliegen und lautstark auf sich aufmerksam machen.

 

Robben am Pier 39

Robben am Pier 39

 

Gegen 10 Uhr waren wir dann soweit, dass wir unsere Tour raus aus San Francisco Richtung Süden starten konnten. Zunächst ging es quer durch die Stadt zum Highway 101, der uns am Flughafen San Francisco vorbei bis nach Palo Alto führte. Dort waren mit Facebook, Google und Apple unsere ersten Ziele des Tages.

 

Besuch bei Facebook, Google und Apple

Facebook Headquarter

Facebook Headquarter

 

Facebook bietet nicht so viel für Besucher, außer der Möglichkeit, das berühmte Facebook-Schild zu fotografieren. Bei Facebook sind wir daher einmal über das Gelände fahren und haben auf dem Besucherparkplatz kurz geparkt, um wenigstens ein Erinnerungsfoto vor dem „Daumen-hoch“-Schild zu machen. Google bietet immerhin ein Besucher-Zentrum, was allerdings etwas schwierig zu finden ist. Es ist ziemlich versteckt. Dafür gibt es dort auch ein bisschen mehr zu sehen. Wie eine Art Spielplatz angelegt stehen die Symbole für die bisherigen Android-Versionen. So kann man sich zum mit einem übergroßen Donut, einer großen Schüssel Jelly Beans oder einem übergroßen Oreo-Keks fotografieren lassen. Und natürlich fehlt auch das typische Android-Männchen nicht. Bei Google gibt es zudem einen „Fan-Shop“, in dem man zahlreiche Google-typische Sachen kaufen kann.

 

Google Visitor Center

Google Visitor Center

 

Anschließend sind wir noch zum Apple-Hauptquartier gefahren. Zuerst hat uns Google Maps zum Infinite-Loop gelotst, dort gibt es aber nichts spannendes zu sehen. Also sind wir weiter gefahren, um den neu gebauten Apple Park zu besichtigen. Dieses als Kreis gebaute Gebäude hätte uns schon interessiert, auch wenn wir alle keine Apple-Fans sind. Leider war der Besuch bei Apple sehr enttäuschend, denn von dem Apple Park konnte man nichts sehen. Das Gebäude steht hinter zugewachsenen Erdwallen, so dass man keinen Blick darauf erhaschen kann.

 

Apple Park virtuell am iPad

Apple Park virtuell am iPad

 

Stattdessen gibt es einen als Visitor Center getarnten Apple-Store. Dort steht ein Modell des neu angelegten Apple-Parks. Man bekommt ein iPad in die Hand gedrückt, mit dem man sich via AR auf dem Tablet anschauen kann, wie der Apple Park aussehen soll. Zwar ganz witzig, aber wenige Meter vom Original entfernt war das eher enttäuschend. Auch sonst war das „Visitor Center“ nur ein normaler Apple Store, die ja generell eher kalt wirken und somit nicht lange zum Verweilen einladen.

 

Zwischenstopp in Monterey

Über den Highway 17 sind wir dann weiter Richtung Santa Cruz gefahren, wo wir aber nicht angehalten haben. Stattdessen sind wir ab Santa Cruz auf dem Highway 1, also dem Pacific Coast Highway, Richtung Süden nach Monterey weiter gefahren. In Monterey haben wir dann eine Pause eingelegt und uns mit Cafe und einer Kleinigkeit zu Essen versorgt. Danach stand eine Besichtigung des Strandes an.

 

Monterey Beach

Monterey Beach

 

Eigentlich wollten wir sowohl Santa Cruz als auch Monterey etwas intensiver besichtigen, aber wir hingen unserem Zeitplan durch die späte Abfahrt in San Francisco etwas hinterher. So blieb es in Monterey bei dem kurzem Stopp an der Küste und einer „Besichtigung“ der Stadt aus dem Auto heraus. Schließlich hatten wir den schönsten Teil des Pacific Coast Highway noch vor uns. Und dafür sollte man sich schon etwas mehr Zeit nehmen.

 

Pacific Coast Highway

Rocky Creek Bridge

Rocky Creek Bridge

 

Kurz nach Monterey führt der Highway schon direkt an der Küste entlang und beeindruckt den Reisenden mit tollen Panoramen. Auf der einen Seite der Pazifik, auf der anderen Seite grüne Berge und farbenfrohe Hänge, in denen teilweise Wolken hängen – ein Traum. Und der erste Stopp war für uns gar nicht so weit, denn die berühmte Rocky Creek Bridge ist nur wenige Meilen von Monterey entfernt.

 

Pfeiffer Beach

Pfeiffer Beach

 

Entlang der Straße kann man eigentlich ständig für Fotostopps anhalten, denn es bieten sich laufend neue beeindruckende Motive. Viele davon sind direkt am Highway 1, einige sind etwas abseits und teilweise ohne entsprechende Vorbereitung nicht zu erkennen bzw. zu finden. So war es trotz Kenntnis davon, dass Pfeiffer Beach ein Muss-See auf der Strecke ist, für uns ziemlich schwierig, den Weg dorthin zu finden. Mit zweimal Wenden haben wir dann aber die Straße gefunden, die zur Pfeiffer Beach führt. Der Strand bzw. State-Park kostet 10 Dollar Eintritt, die es aber auch wert sind.

 

McWay Falls

McWay Falls

 

Besonders sehenswert ist auch McWay Falls, ein kleiner Strand mit einem Wasserfall. Und auch abseits der ganzen Fotopunkte ist die Fahrt auf dem Pacific Coast Highway selbst ein Highlight. Allerdings sollte man die Entfernung bis Morro Bay nicht unterschätzen. Die 123 Meilen (ca. 200km) von Monterey bis Morro Bay klingen nicht viel, brauchen aber durch die vielen Kurven deutlich mehr Zeit als man denkt. So war es schon nach Sonnenuntergang, als wir endlich im Morro Shores Inn & Suites angekommen sind. Den Sonnenuntergang selbst haben wir am Strand von San Simeon beobachten können.

 

Sonnenuntergang bei San Simeon

Sonnenuntergang bei San Simeon

 

Obwohl es schon nach 20 Uhr war, hatten wir uns entschlossen, noch einen Walmart aufzusuchen, um ein bisschen Lebensmittel einzukaufen. Leider war der nächste Walmart noch mal eine halbe Stunde entfernt in Pismo Beach, so dass wir mit Hin- und Rückfahrt noch mal etwas mehr als eine Stunde unterwegs waren. Kurz vor 22 Uhr waren wir dann wieder in unserem Hotel in Morro Bay und haben den Tag beendet.

 

13. Mai 2019: 430 km

13. Mai 2019: 430 km

 

 

Morro Bay und Morro Rock

Tiere beim Morro Rock

In Morro Bay gibt es natürlich mit dem Morro Rock auch eine Sehenswürdigkeit. Also ging es nach dem Frühstück im Zimmer und dem Check-Out erstmal in den Ort Morro Bay, um den Felsen zu besichtigen. Der Morro Rock sieht schon toll aus, ist jetzt aber auch nicht super spektakulär. Witzig waren dort vor allem die Tiere, eine Mischung aus Erdmännchen und Eichhörnchen. Wir wissen leider nicht, wie genau diese Tiere heißen. Sie waren jedenfalls ziemlich furchtlos und nutzten jede Gelegenheit, um von den Touristen etwas Essbares zu bekommen. Und im Wasser konnte man ein paar Seeotter beobachten. Leider wird der Gesamteindruck vom Hafen von Morro Bay durch ein großes Heizkraftwerk getrübt, dass dort sinnigerweise hingebaut wurde.

 

Morro Rock in Morro Bay

Morro Rock in Morro Bay

 

Anschließend sind wir noch über die Embarcadero an der Küste lang gefahren, wo sich zahlreiche kleine Shops und Restaurants befinden. Dadurch hinterließ Morro Bay einen sehr guten Eindruck, man hätte dort auch eine Nacht länger bleiben können. Wir hatten allerdings keine Zeit, so dass wir nach ein paar weiteren Fotos unter anderem vom Morro Rock uns wieder auf den Highway 1 Richtung Süden begeben haben.

 

Solvang und Santa Barbara

Über den Highway 1 und 101 ging es zunächst durch Pismo Beach und Santa Maria nach Solvang. Den Ort haben wir durch einen Tipp eines Kollegen besucht, denn direkt am Weg lag das nicht. Dennoch hat sich der kleine Umweg nach Solvang gelohnt. Es handelt sich um eine dänische „Kolonie“, alle Häuser sind entsprechend im dänischen Stil erbaut. Somit kommt man sich in Solvang vor, als wäre man in einer Stadt in Dänemark zu Besuch.  Wir haben in Solvang sogar eine dänischen Bäcker besucht und ein paar Leckereien eingekauft.

 

Solvang

Solvang

 

Nächster Stopp: Santa Barbara. Der Ort an der Pazifikküste ist wirklich sehr schön. Leider konnte man das Wetter nicht behaupten. Es war stark bewölkt und es sah immer ein bisschen nach Regen aus. Auch wenn es letztlich nicht geregnet hatte, trübten die tief hängenden Wolken das Gesamtbild von Santa Barbara. Somit haben wir uns an der Küste einen Parkplatz gesucht und den Pier besichtigt. Von dort hat man bei schönem Wetter auch einen super Blick auf die Stadt. Wir haben letztlich nur bei Char West auf dem Pier etwas gegessen und trotz der vielen Wolken ein paar Fotos gemacht. Danach haben wir noch mal mit dem Auto eine Runde durch die Stadt gedreht, getankt und unsere Fahrt auf dem Highway 101 Richtung Los Angeles fortgesetzt. Santa Barbara ist aber dennoch mal ein Ziel, das man ansteuern kann, wenn das Wetter etwa mehr mitspielt.

 

Santa Barbara

Santa Barbara

 

Über Santa Clarita nach Barstow

Auf dem 101 ging es an der Küste entlang bis Ventura, wo wir auf den Highway 126 abgebogen sind, der uns nach Santa Clarita führte. Kaum fuhren wir Richtung Landesinneres, klarte der Himmel auf, die Sonne kam raus und es wurde spürbar wärmer. In Santa Clarita waren es dann schon knapp 30 Grad, Wir legten eine Stopp bei einem Walmart ein, füllten die Vorräte auf und fuhren weiter bis nach Barstow. Kurz vor Barstow haben wir noch einen Stopp am California Welcome Center eingelegt, weil wir dort eigentlich den Nationalpark Annual Pass kaufen wollten. Witzigerweise kannte die Dame im Center den Pass gar nicht, so dass ich ihr erstmal erklären musste, was das ist. Schließlich erfuhren wir dann nur, was wir schon wussten: Den Pass gibts nur direkt am Eingang eines Nationalparks zu kaufen.

 

Sonnenuntergang in Barstow

Sonnenuntergang in Barstow

 

Somit sind wir weiter nach Barstow gefahren, wo wir gegen 19:30 Uhr im Best Western Desert Villa Inn eincheckten und den Tag ausklingen ließen.

 

14. Mai 2019: 530 km

14. Mai 2019: 530 km

 

Fahrt durch die Mojave Desert

Der neue Tag begrüßte uns mit angenehmen 20 Grad (Celsius) und Sonnenschein. Und das Best Western Desert Villa Inn bot uns ein – für amerikanische Verhältnisse – tolles Frühstück. So hatten wir einen super Start für die nächste Etappe. Unser heutiges Ziel war Williams in Arizona. Und vielleicht ist auch noch ein Sonnenuntergang am Grand Canyon drin.

 

Mojave Desert

Mojave Desert

 

Schildkröte in der Wüste

Eigentlich sollte es auf dem I40 direkt Richtung State Border California / Arizona gehen. Wir entschieden uns aber spontan, die Mojave Desert mitzunehmen. Also fuhren wir erstmal auf dem I15 weiter Richtung Las Vegas, um bei Baker den Interstate zu verlassen und über Kelso durch die Mojave Wüste zu fahren. Das war auch eine gute Idee, denn das Wetter war hervorragend und die Wüste beeindruckend. Kurz nach einem Hinweisschild auf Schildkröten, die die Straße überqueren könnten, hat das eine Schildkröte auch tatsächlich getan. Somit konnten wir anhalten und die Schildkröte aus der Nähe betrachten und fotografieren. Auch abseits dessen ist auch die Landschaft in der Mojave Desert ziemlich abwechslungsreich.

Mojave Wüste

Mojave Wüste

Schwitzen am Colorado River

Kaum waren wir südlich der Mojave Desert wieder auf dem Interstate 40 Richtung Needles unterwegs, meldete sich die Tankanzeige. Und da es in dieser Gegend nicht gerade von Tankstellen wimmelte, mussten wir die erste nehmen, die sich auf unserem Weg befand. Das war eine Tankstelle an der alten Route 66, die allerdings alles andere als Preise von damals verlangte. Mit $5,86 pro Gallone war das Benzin dort fast doppelt so teuer wie an anderen Tankstellen. Dafür war die Tankstelle selbst sehr sehenswert. Es war wie eine kleine Oase und voll auf Route 66 ausgelegt.

 

Colorado River

Colorado River

 

Zurück auf dem I40 mussten wir noch einen längeren Stau wegen eines Unfalls überstehen, bis wir schließlich zur State Border von Arizona weiterfahren konnten. Dort war es mit 100 Grad Fahrenheit (38 Grad Celsius) extrem heiß. Trotzdem legten wir dort am Rand des Colorado Rivers in einem urigen Route-66-Diner, dem Topock 66, eine Pause ein. Und nicht nur das Diner war sehenswert, auch die Landschaft drumherum konnte sich sehen lassen. Das Diner befindet sich direkt am Eingang vom Colorado River zu einer Reihen von kleineren Seen – eine Oase in der Wüste sozusagen.

 

Diner Topock 66

Diner Topock 66

Historic Route 66

Weiter ging es dann auf dem I40 bis Kingman, wo wir auf die Historic Route 66 abgebogen sind. Diese Straße beeindruckte nicht nur wegen der legendären Bezeichnung, sondern vor allem durch die Landschaft, durch die sie uns führte. Dabei gab es endlose Geradeaus-Fahrten, bei denen man rechts und links der Straße immer mal wieder ein Haus erspähen konnte. Wer dort wohnt, muss sich um „aufdringliche Nachbarn“ keine Gedanken machen. Und die Straßen verschaffen einem die Möglichkeit, schon am Montag zu sehen, wer Freitag zu Besuch kommt.

 

Historic Route 66

Historic Route 66

 

Auch die Straße selbst sieht teilweise aus wie auf einem Poster. Dunkler Asphalt, der durch die Hitze zahlreiche Risse bekommen hat, die wiederum mit dunklem Teer geschlossen wurden. Und als Kontrast gibt es gelbe Fahrbahn-Markierungen. In Peach Springs, einem kleinen Ort an der Route 66, der sich zudem in einem Indianer-Gebiet befindet, haben wir eine Pause eingelegt und sind im örtlichen – vermutlich auch dem einzigen – Supermarkt eingekehrt.

 

Tolle Landschaft auf der Historic Route 66

Tolle Landschaft auf der Historic Route 66

 

Schließlich führte uns die Route 66 weiter über teils Schnur gerade Straßen durch beeindruckende Ebenen. Und parallel fuhr ein kilometerlanger Zug, der optisch noch dazu hervorragend in die Landschaft passte. Traumhaft! Den Zug hatten wir später noch abgepasst, um ihn zu fotografieren und zu filmen – zumindest teilweise. Der Lokführer freute sich offensichtlich darüber, gab ein Signal und grüßte uns direkt.

Zum Schluss der Fahrt über die Historic Route 66 haben wir noch einen Stopp in Seligman, einem weiteren typischen Ort an der Route 66, eingelegt, um ein paar Souvenirs einzukaufen. Auch ein paar alte Autos aus der Hochzeit der Route 66 standen dort, die natürlich fotografisch festgehalten werden mussten. Alles in allem war diese Fahrt über die Route 66 ein echtes Highlight!

 

Seligman

Seligman

Übernachtung in Williams, Arizona

Dieser Teil der Route 66 endet wenige Kilometer hinter Seligman an dem Interstate 40, der uns zu unserem Tagesziel Williams auf immerhin 2065 Meter Höhe führte. Mittlerweile war es allerdings schon nach 18 Uhr. Daher haben wir die geplante Fahrt zum Sonnenuntergang am Grand Canyon gecancelt und sind stattdessen nach dem Check-In im Red Roof Inn Plus nochmal in bzw durch den Ort gelaufen. Williams ist ein hübscher Ort, dem der Charme der damaligen Zeit mit seinen zahlreiche Motels, Shops und Restaurants im Zeichen der Route 66 erhalten geblieben ist. Und schließlich gibt es dort auch noch einen Bahnhof, von dem aus man zum Grand Canyon fahren kann.

 

Williams

Williams

 

Wir haben schließlich im Cruiser’s Route 66 Bar & Grill noch was gegessen und getrunken, und dort den Tag bei Live-Musik ausklingen lassen.

 

15. Mai 2019: 610 km

15. Mai 2019: 610 km

 

Am nächsten Tag stand der Grand Canyon und die Weiterfahrt durch das Monument Valley bis nach Bluff in Utah auf dem Plan.