Tag 1: Anreise, Baden und Cocktails
Eigentlich wollten wir die eine Woche Urlaub Ende Juli dazu nutzen, um ein paar Tage Städte-Urlaub in Amsterdam zu machen. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Durch Zufall entdeckte ich eine Anzeige von Laudamotion, die für günstige Flüge nach Palma warb. Und tatsächlich war es dadurch möglich, dass 2 Personen für nur 50 Euro von Berlin Tegel nach Palma und zurück fliegen konnten. Problem war allerdings, auf Mallorca zur Hauptreisezeit in Europa noch eine halbwegs preiswerte Unterkunft zu finden. Nach etwas Recherche ist mir aber auch das gelungen. Man braucht für Tage schließlich keine Halbpension oder ein super tolles Hotel am Strand – eine gute Pension mit Frühstück reicht völlig.
So starteten wir also am Montag, den 30. Juli, gegen Mittag zum Flughafen Tegel, von wo aus uns eine Maschine der Ryanair im Auftrag von Laudamotion nach Palma brachte. Wir landeten pünktlich und auch das Handgepäck, welches man als Nicht-Priority-Kunde beim Einstieg ins Flugzeug abgeben muss, kam recht schnell per Kofferband an. Wartezeiten bei Avis gab es ebenfalls keine, weil wir den Mietwagen als Prefered-Kunde gebucht hatten, so dass wir nur noch den Schlüssel entgegen nehmen und den Vertrag unterschreiben mussten. Erfreulich war auch, dass wir ein kostenloses Upgrade beim Mietwagen erhalten hatten. Im Mietwagen war damit sogar Android Auto verfügbar.
Unsere Pension La Ceiba war in Cala d’Or im Osten der Insel, was vom Flughafen etwa eine Stunde Fahrt entfernt liegt. Nachdem wir in der Pension eingecheckt und unser Zimmer bezogen hatten, haben wir gleich noch den Strand von Cala d’Or besucht, um ein erstes, erfrischendes Bad im Mittelmeer zu nehmen. Danach hieß es fertig machen im Zimmer für das Essen in einem Restaurant im Ort. Mittlerweile war es schon nach 20 Uhr, entsprechend groß war der Hunger. Die Lage der Pension war allerdings optimal, so dass es nicht nur zum Strand keine zwei Minuten Fußweg waren, sondern auch die „Flaniermeile“ von Cala d’Or war nur wenige Minuten Fußweg entfernt. Die Auswahl an Restaurants ist da riesig, wir entschieden uns aber recht schnell für das Restaurant Gusto, weil der Hunger mittlerweile recht groß war und das Restaurant einen durchaus guten Eindruck hinterlies.
Nach dem Essen haben wir uns noch mit Lebensmitteln und vor allem Wasser aus dem Supermarkt eingedeckt und anschließend in der Cheeki Tiki Bar Cocktails und Bier genossen. Gegen 23 Uhr waren wir dann zurück im Zimmer und haben relativ schnell geschlafen, denn der Tag war insgesamt recht anstrengend.
Tag 2: Morgens krank, nachmittags Traumstrand
Am Dienstagmorgen bin ich aufgewacht und hab zunächst ziemlich gefroren. Erst dachte ich, es liegt am Ventilator, der die ganze Nacht über uns mit voller Power für etwas Frische gesorgt hat, schnell wurde aber klar, dass es sich um Schüttelfrost handelt. Ganze zwei Stunden fühlte ich mich derart schlecht, dass ich schon befürchtete, ins Krankenhaus zu müssen. Glücklicherweise ging es mir gegen halb 10 wieder soweit, dass wir frühstücken konnten. Keine Ahnung, was das war, meine Vermutung ist, dass ich den anstrengenden Anreise-Tag mit lediglich Frühstück am Morgen und (viel zu viel) Essen am späten Abend, gepaart mit der extremen Wärme auf Mallorca, nicht vertragen habe.
Nach dem Frühstück ging es mir zwar noch nicht optimal, dennoch haben wir uns auf den Weg nach Cala Millor gemacht, um einerseits den Ort selbst kennenzulernen, anderseits wollten wir uns auch mal die Geschäfte der Auswanderer aus Goodbye Deutschland näher anschauen.
Cala Millor ist ein klassischer Urlauber-Ort mit einer Strandpromenade, einer Fußgängerzone und zahlreichen Touri-Geschäften, in denen es gefühlt immer das gleiche Angebot gibt. Und während wir uns noch kurz vorher gewundert hatten, warum es auf den Straßen und den Orten auf Mallorca so leer ist, wurde die Frage mit einem Blick auf den Strand von Cala Millor eindeutig beantwortet: die sind alle am Strand. Der war so voll, dass man es echt schwer hatte, zum Wasser durch zu kommen. Wir haben es allerdings gar nicht erst versucht.
Nach einem kleinen Stadtbummel durch die Einkaufsstraßen sind wir dann zurück nach Cala d’Or gefahren, zumal es temperaturtechnisch extrem heiß war, so dass man es nicht lange ohne Klimaanlage aushalten kann. In unserer Pension angekommen, haben wir uns etwas ausgeruht und sind danach an den nur wenige Minuten entfernten Hafen von Cala d’Or gelaufen, um dort eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Nach einem kleinen Spaziergang zurück zum Hotel haben wir uns schließlich Badesachen angezogen und uns direkt wieder auf den Weg gemacht. Diesmal ging es aber Richtung Süden an den Platja des Trenc – ein langer Sandstrand im Süden der Insel.
Am Platja des Trenc gibt es keine Hotels oder sonstige touristische Einrichtungen – sozusagen Strand pur. Die Fahrt dorthin führt am Ende sogar über recht enge Straßen, auf denen man entgegen kommenden Autos aktiv ausweichen muss. Am Ende landet man auf einem rießigen, Natur belassenen Parkplatz. Dieser war leider recht voll, was uns erahnen ließ, wie die Situation am Strand sein wird. Und genauso war es, was wir nach dem kurzen Fußweg durch den Sand feststellen mussten. Wir fanden dennoch schnell einen freien Platz. Der Strand ist komplett Sandstrand und das Wasser war angenehm warm – fast schon zu warm.
Gegen 18 Uhr verließen wir den Strand und begaben uns auf den Rückweg nach Cala d’Or in die Pension. Nach dem üblichen Duschen und Umziehen ging es zum Abendessen wieder ins Zentrum von Cala d’Or. Diesmal wählten wir das Restaurant Jimmy’s Bar, von dem aus wir unter anderem die Zubereitung der „Thai Ice Cream Rolls“ – ein interessantes und spezielles Eis – beobachten konnten. Nach dem Essen sind wir dann noch eine Runde durch den Ort spaziert und haben den Abend wieder in der Cheeki Tiki Bar bei Bier und Cocktail ausklingen lassen.
Tag 3: Ballermann, Palma de Mallorca und der Norden der Insel
Am dritten Tag sind wir nach dem Frühstück Richtung Palma de Mallorca gefahren. Unterwegs wollten wir es uns aber nicht nehmen lassen, zumindest mal einen Abstecher am berühmt berüchtigten Ballermann zu machen. Klar, am Tage ist dort nichts oder zumindest nicht so viel los, wie abends, aber man bekommt dennoch einen Eindruck, was in der Schinkenstraße und Co. tagtäglich abgehen mag. Ein kurzer Besuch im Bierkönig bestätigte, dass es viele offensichtlich nicht bis abends abwarten können, bis es das nächste Bier gibt. Hier war für morgens um 11 Uhr schon gut was los.
Insgesamt ist in S’Arenal viel los, so dass den zahlreichen Touristen sicher nicht langweilig wird. Auch die Strandpromenade und der Strand selbst können sich durchaus sehen lassen. Wir sind allerdings noch nie Freunde des Sauf- und Party-Tourismus gewesen, entsprechend wäre ein Aufenthalt in S’Arenal für uns eher ein Horror- als ein Urlaubstrip.
Nach dieser kurzen „Stadtbesichtigung“ von S’Arenal ging es weiter in die Hauptstadt von Mallorca – Palma. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und ein Parkplatz war in einem der zahlreichen Parkhäuser schnell gefunden – optimalerweise sogar in direkter Nähe zur Kathedrale, die wir auf jeden Fall besichtigen wollten. Und die 7€ pro Person, die man Eintritt zahlen muss, haben sich gelohnt. Die Kathedrale ist nicht nur von außen, sondern vor allem von innen überwältigend.
Nachdem wir aus der Kathedrale wieder raus waren, sind wir durch die kleinen Gässchen Richtung Innenstadt gelaufen und haben und rund um die Kathedrale Palma noch ein bisschen angesehen. Die Stadt ist aber zu groß, als dass man da an einem halben Tag wirklich viel davon sehen könnte. Schließlich haben wir noch ein paar tolle Fotos geschossen und uns schließlich wieder zum Auto begeben. Nächster Tagespunkt war schließlich Alcudia im Norden der Insel.
Nach Alcudia fährt man von Palma de Mallorca nicht so lange, denn die 55 km können fast komplett per Autobahn zurückgelegt werden. So waren wir ca. eine dreiviertel Stunde später in Alcudia, wo wir auch recht schnell einen schattigen Parkplatz fanden. Alcudia ist eine richtig schöne Stadt mit einer tollen Strandpromenade, die natürlich auf Tourismus ausgelegt ist, aber dennoch nicht überlaufen ist – zumindest war sie es am frühen Nachmittag nicht. In Alcudia haben wir uns in einem Cafe einen Eisbecher gegönnt und danach den Strand in Augenschein genommen. Dieser ist zwar ganz nett, aber der Wasserstand dort doch sehr niedrig, so dass man sehr weit ins Wasser laufen muss, bevor man halbwegs untertauchen kann.
Als nächste Station war dann endlich der Strand geplant – das war auch nötig, denn es war extrem heiß. Wir fuhren also Richtung Can Picafort, weil wir eigentlich am Playa de Muro einen weniger überlaufenen Strand hinter den Dünen aufsuchen wollten. Leider war dort das Parken verboten, so dass wir letztlich über den „normalen“ Zugang zum Strand gehen mussten. Das war aber nicht weiter schlimm, denn wir fanden schnell einen Parkplatz und der Strand war zwar voll, aber nicht komplett überlaufen wie am Tag vorher im Süden der Insel. Am Playa de Muro war es echt angenehm. Zwar war das Mittelmeer viel zu warm – vor allem durch den flachen Strand – aber der leichte Wind vom Wasser ließ es uns eine ganze Weile am Strand aushalten. Eigentlich hätten wir nicht erwartet, dass es auf Mallorca am Strand so schön sein kann.
Gegen 18 Uhr haben wir uns dann wieder Richtung Cala d’Or und Pension auf den Weg gemacht, es lag noch zirka eine Stunde Fahrt vor uns und so langsam bekamen wir auch Hunger. Unterwegs überraschte uns Mallorca erneut, denn im Inselinneren gibt es sogar eine Eisenbahn-Strecke. Nach ersten Recherchen fährt dort eine nostalgische Eisenbahn. Das ist auf jeden Fall etwas für einen weiteren Besuch auf Mallorca.
Nachdem wir in der Pension angekommen waren, haben wir uns wie üblich geduscht und umgezogen, um im Ort etwas essen zu gehen. Leider hatten wir an dem Abend eine eher schlechte Wahl getroffen, denn das Restaurant Don Leone war teuer, aber das Essen und das Ambiente leider nicht entsprechend. Satt geworden sind wir aber dennoch und haben anschließend in einer Bar den Abend wieder bei einem Cocktail ausklingen lassen.
Tag 4: Hektik am Flughafen und zurück nach Berlin
Unser Rückflug nach Berlin ging schon um kurz nach 10 Uhr, so dass wir bereits um 8 Uhr in Cala d’Or abfahren mussten. Es gab zwar noch kein Frühstück zu dieser Zeit, aber die Betreiber der Pension hatten uns am Vorabend mit ein paar Kleinigkeiten versorgt, so dass wir nicht mit leerem Magen aufbrechen mussten. Die Fahrt nach Palma dauerte ca. eine Stunde und wurde nur durch das Volltanken kurz vor dem Flughafen unterbrochen. So kamen wir gegen 9 Uhr am Airport an – und das war fast schon zu spät. Die Abgabe des Mietwagen ging noch recht schnell, aber wir hatten die Entfernungen am Airport Mallorca echt unterschätzt. Zum Glück dauerte es an der Security nicht so lang, denn wir hatten danach noch reichlich Weg vor uns, so dass wir erst am Gate ankamen, als das Boarding schon im vollen Gange war. Viel später hätten wir nicht ankommen dürfen, denn Billig-Airlines ala Ryanair haben sich da ja manchmal besonders eng, wenn man Zeiten nicht ganz einhält.
Letztlich hat aber alles gut geklappt, leider konnte wir erst eine Stunde später starten, denn ein Unwetter über Süddeutschland und durch den Ferien-Flugverkehr überfüllter Luftraum verhinderten den pünktlichen Start. Die Verspätung konnte Ryanair aber teilweise wieder aufholen, so dass wir nur etwas mehr als eine halbe Stunde später als geplant in Berlin Tegel landen konnten. Die Wartezeit an der Gepäckausgabe in Tegel war dann allerdings eine echte Geduldsprobe!
Fazit: Mallorca ist eine Reise wert!
Wir waren ja zum ersten Mal so richtig auf Mallorca. Ich war zwar schon zweimal auf Mallorca. Allerdings waren das jeweils Geschäftsreisen und noch dazu im Winter. Somit hatte ich noch nicht so viel von der Insel gesehen. Zugegeben: Mallorca hat den (schlechten) Ruf einer Party-Insel. Auch wir hatten einige Vorurteile. Nachdem wir jetzt aber dort waren, müssen wir festhalten, dass Mallorca toll ist. Und der schlechte Ruf kommt offensichtlich nur durch einige wenige Orte auf der Insel. S’Arenal ist die Party-Location schlechthin, aber mit dem restlichen Mallorca hat der Ort nicht viel gemein. Überraschend für uns war sogar, dass in vielen Restaurants und Geschäften noch nicht mal deutsch gesprochen wird, sondern englisch!
Wir werden auf jeden Fall erneut nach Mallorca fliegen, das nächste Mal aber länger als nur 4 Tage.