Heute stand mit etwas mehr als 300 Meilen die letzte längere Strecke vor uns, denn es sollte heute Richtung Ostküste auf Amelia Island gehen, wo wir wieder 3 Nächte verbringen werden.
Nach einem letzten Frühstück auf dem Balkon bei traumhaftem Wetter und Blick auf den Golf von Mexiko packten wir unsere Sachen, checkten aus und fuhren durch Panama City auf dem Highway 231 und Highway 20 über Blountstown zum Apalachicola River.
Der Fluss markiert die Grenze zwischen Central Time und Eastern Time und somit gut geeignet für einen ersten Zwischenstopp. Die Zeitzonengrenze war für uns insoweit spannend, weil wir zwar schon recht oft Zeitzonen gewechselt hatten, dies jetzt aber erstmals auf dem Landweg passierte. Bereits wenige Meter vor dieser Zeitzonen-Grenze stellten auch unsere Handys fest, dass wir offensichtlich die Zeitzonen wechseln wollen und stellten sich entsprechend auf Eastern Time um. Die Grenze selbst hatten wir erstmal verpasst, weil wir annahmen, dass sich diese genau in der Mitte des Flusses befindet, aber die entsprechenden Schilder waren bereits vor der Brücke aufgestellt. Also mussten wir wenden und wieder zurück fahren. Interessanterweise stellten sich die Handys nicht wieder auf Central Time ein, als wir die Grenze dahingehend überquerten. Nachteilig ist natürlich, dass man so noch mehr spürt, dass man eine Stunde verliert.
Nachdem wir ein paar „Beweisfotos“ gemacht hatten, dass wir an dieser Zeitzonen-Grenze gewesen sind, ging es weiter auf dem Highway 20 nach Tallahassee, der Hauptstadt von Florida. Die Fahrt auf dem Highway 20 war allerdings alles andere als spannend, denn der führte teilweise kilometerlang durchs Nirgendwo. Tallahassee selbst ist allerdings eine sehr ansehnliche Stadt, die sehr an eine europäische Kleinstadt erinnert. Viel grün, etwas hügelig und teilweise recht enge Straßen – zumindest für amerikanische Verhältnisse.
Nach einer kurzen Besichtigung des Capitols (von außen) gings über den Highway 90 auf den Interstate 10, der uns nach Jacksonville brachte. Mittlerweile war es schon nach 16 Uhr, so dass wir bei Jacksonville etwas in die Rushhour geraten sind. Wir konnten über den I295, der uns auf den Interstate 95 brachte, Jacksonville weitgehend umfahren. Schließlich gelangten wir über den Highway 200 nach Fernandina Beach auf Amelia Island, wo wir in Strandnähe im Amelia Hotel at the Beach eincheckten. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, sind wir noch mal an den Strand, der nur wenige Meter entfernt war.
Am Abend haben wir nach einer ersten Rundfahrt über die recht kleine Insel im Sandys Bottom zu Abend gegessen. Das Sandys Bottom ist ein kleines Restaurant im Norden der Insel, bei dem man entweder auf einer Terrasse am Strand oder wahlweise auch direkt auf dem Strand sitzen und essen kann. Wir entschieden uns für die Terrasse, wurden trotz fortgeschrittener Stunde äußerst freundlich bedient und haben hervorragend gegessen. Dort ließen wir den Abend bei einem Cocktail gemütlich ausklingen.
Fernandina Beach und Umgebung
Am nächsten Tag war wieder etwas Chillen angesagt, allerdings nicht ohne die Gegend näher zu erkunden. Nach dem Frühstück stand also erstmal eine Rundfahrt über die Insel und vor allem die nähere Umgebung an. Unsere Route führte uns auf der legendären A1A Richtung Süden durch den Talbot Island State Park, vorbei am St. Johns River, weiter auf dem Highway 105 Richtung Westen, wo wir über den Highway 17 schließlich wieder Richtung Norden bis Yulee und auf dem Highway 200 ostwärts nach Amelia Island, wo wir noch einen kurzen Bummel durch „Downtown“ einlegten.
In „Downtown“ von Fernandina Beach fand eine Live-Musik-Veranstaltung statt, der die Zuhörer kostenlos beiwohnen konnten. Wer sitzen wollte, brachte seinen eigenen Stuhl mit, der Verkehr wurde umgeleitet. Und vermutlich ehrenamtliche Verkehrshelfer sorgten dafür, dass durch die „vielen“ Autos keine Fußgänger zu Schaden kamen. Das war besonders lustig, weil es eigentlich kaum Verkehr in dieser winzigen Innenstadt gibt, die Verkehrslotsen dennoch vollen Einsatz gaben. Der Spruch „hold them“, den ein älterer Mann ständig sagte, wenn jemand die kleine Straße überqueren wollte, hat sich bei uns für immer ins Gedächtnis gebrannt.
Wir aßen noch ein Eis, dass man – USA-typisch – natürlich nur per Warte-Nummer bestellen konnte, und beobachteten das Treiben in der wirklich hübschen Innenstadt von Fernandina Beach. Anschließend ging es an den Strand.
Abends haben wir entgegen unserer üblichen Strategie, jeden Tag in einem anderen Restaurant zu essen, um möglichst viel verschiedene Restaurants und Leute kennen zu lernen, wieder im Sandys Bottom gegessen. Der Grund dafür war aber, dass wir in dem gut besuchten Restaurant gegenüber vom Hotel über eine Stunde auf einen freien Tisch im Freien hätten warten müssen. Drinnen wollten wir nicht sitzen, dafür was das Wetter einfach zu gut. Und da wir Hunger hatten, beschlossen wir, noch einmal ins Sandys Bottom zu gehen, da die Zahl der Restaurants am Strand auf Amelia Island sehr überschaubar war. Und wie am Abend zuvor haben wir die Entscheidung nicht bereut!