Heute war der Tag gekommen, an dem wir New York verlassen und weiter fliegen in den Süden der USA. Ein bisschen Kopfzerbrechen machte uns die Fahrt zum Flughafen, denn da mussten wir erstmals mit Gepäck vom Hotel durch die Stadt zum Flughafen fahren. Fraglich war, ob das problemlos klappt oder wir irgendwo durch das Gepäck Probleme bekommen.
Nach dem Frühstück und dem Check Out machten wir uns also zu Fuß mit einer großen Reisetasche (da passte einfach mehr rein als in einen Koffer) und einem Boardtrolley auf den Weg zur U-Bahn-Station. Dort mussten wir schon mal das Gepäck die Treppe hoch buckeln, denn einen Fahrstuhl gibt es nur selten bei U-Bahn-Stationen in New York. Das Gepäck war schnell durch die Ticketkontrolle geschleust, denn da gab es eine Tür, die man für großes Gepäck öffnen kann, sobald man durch die Kontrolle ist. Leider wollte dann das zweite Ticket nicht funktionieren, so dass wir schon drauf und dran waren, den anderen Eingang zu benutzen, bei dem Personal sitzt, was zur Not helfen könnte. Doch ein letzter Versuch akzeptierte dann doch das Ticket, so dass wir auch gleich die eben einfahrende U-Bahn nehmen konnte, die uns bis zum Time Square brachte. Der Umstieg an dem Bahnhof war einfacher, weil wir schon Tage vorher gesehen hatten, dass es eine etwas versteckte Rolltreppe gab, die uns zur nächsten U-Bahn Richtung Penn-Station beförderte.
In der Penn-Station waren zum Glück ebenfalls Rolltreppen vorhanden, so dass wir recht schnell in den Bereich kamen, in dem wir die Tickets für den Zug nach Newark kaufen mussten. Dank recht einfach zu bedienender Ticketautomaten (und entsprechender Vorbereitung unserseits) hatten wir die Tickets recht schnell kaufen können. Danach hieß es warten und wer erwartet, dass man direkt am Bahnsteig warten kann, irrt. In der Penn-Station kommt man sich ein bisschen vor wie am Flughafen. Auf Monitoren werden die Züge angezeigt, die demnächst den Bahnhof verlassen und kurz vor der Abfahrt erscheint der entsprechende Bahnsteig auf dem Display. Erst dann kann man zum entsprechenden Fahrstuhl gehen, der einen direkt auf den Bahnsteig befördert, wo der Zug bereit steht.
Auch die Züge sind innen ein bisschen anders aufgebaut wie man das aus Europa gewohnt ist. So gab es in dem Zug nicht zwei mal zwei Sitze mit einem Gang in der Mitte, sondern auf der einen Seite waren 4 Sitzer, während sich auf der anderen Seite nur 1-Sitzer befanden. Der Gang in der „Mitte“ war leider auch nicht allzu breit. Sei es drum, wir fanden schnell einen Platz, mussten unsere Reisetasche aber direkt im Gang stehen lassen, was vorbei laufende Passagiere natürlich ständig behinderte, aber es beschwerte sich auch niemand darüber.
Der Schaffner wies uns dann noch darauf hin, dass wir nur ein Ticket für 3 Stationen hätten und Newark aussteigen müssen – das war ja aber auch unser Plan. Das Ticket wurde sorgfältig gelocht und an der Sitzlehne vor uns befestigt. Generell hatten wir den Eindruck, dass der Zug erst abfahren würde, wenn die Tickets aller Fahrgäste kontrolliert worden sind. Schließlich gab es noch eine Panne bei einer Tür, so dass sich die Abfahrt um einige Minuten verspätete. Mittlerweile war es so spät geworden, dass wir konstatieren mussten, dass ein noch späteres Verlassen des Hotels uns in echte zeitliche Probleme gebracht hätte. Dabei waren wir alles andere als knapp gestartet, aber die langen Wege und das Warten auf den Zug hat dann doch ganz schön an der Uhr gedreht.
Als es dann endlich los ging, fuhren wir erstmal eine gefühlte Ewigkeit in Tunneln unter Manhattan, bevor wir wieder Tageslicht zu sehen bekamen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns aber schon deutlich von Manhattan entfernt, denn der Zug kommt erst im Westen von New Jersey wieder aus dem Tunnel. Die Fahrt ansich war halbwegs angenehm, die Wagen quietschten allerdings schon recht heftig.
An der Station Newark angekommen, wechselten wir in den Airtrain des Flughafens, der allerdings nur mit gültigem Ticket kostenfrei genutzt werden kann. Auch diese Fahrt dauerte noch mal deutlich länger als gedacht, auch weil wir zum Terminal 3 fahren mussten – die letzte Station des Airtrains. Der war zum Glück klimatisiert und bot interessante Ausblicke über den Flughafen Newark.
Als wir endlich am Abflug angekommen waren, gaben wir unser Gepäck auf und begaben uns zum entsprechenden Gate. Die Sicherheitskontrollen waren für einen Inlandsflug recht streng, wir mussten sogar durch den „Nacktscanner“. Das Personal am Flughafen war allerdings alles andere als freundlich.
Spannend war für uns, wie der Einstieg ins Flugzeug abläuft, denn wir hatten ja keine Sitzplätze zugewiesen bekommen. Stattdessen gibt es nummerierte Wartebereiche, die die Reihenfolge des Einstiegs festlegen. Je niedriger die Nummer, umso eher darf man ins Flugzeug, Priority-Boarding-Kunden dürfen naturgemäß als erstes rein. Vorteil der Variante ist, dass man sich seinen Sitzplatz selbst aussuchen kann und je eher man ins Flugzeug darf, um so größer ist die Auswahl. Nachteil ist logischerweise, dass man am Ende nehmen muss, was übrig bleibt. Wir waren aber ziemlich früh dran beim Boarding, so dass es noch genug Auswahl gab. Leider waren wir wohl ein bisschen überfordert von der Auswahl, so dass wir einen Platz wählten, der sich im Laufe des Fluges als nicht ganz optimal herausstellte, denn es ließen sich die Rückenlehnen nicht verstellen, weil hinter uns der Notausgang war. Wir konnten damit aber leben, so dass wir die Sitze auch nicht mehr wechselten – auch wenn das durchaus noch möglich gewesen wäre.
Schließlich war auch der Boardservice von Southwest Airlines witzig, denn ein sehr freundlicher, aber eben auch typischer Texaner mit Hut und kurzen Hosen kam mit einem Zettelblock und fragte uns, was wir haben wollten. Der Kaffee, den wir bestellt hatten, wurde uns wie im Restaurant per Tablett gebracht. Die 4 Stunden Flug nach Houston nutzen wir ansonsten, um uns ein bisschen auszuruhen von den teilweise sehr anstrengenden Tagen in Washington und New York.
In Houston angekommen staunten wir nicht schlecht als wir aus dem Flugzeug kamen und direkt in einer Abflughalle landeten. Von Gepäckbändern war weit und breit nichts zu sehen und auch entsprechende Hinweise darauf konnten wir nicht finden. Instinktiv liefen wir erstmal Richtung Ausgang bzw. Mietwagen-Station und fragten unterwegs an einer Information, wo man die Koffer abholen kann. Wir waren schon auf dem richtigen Weg und fanden unser Gepäck schließlich auf den Gepäckbändern, die sich direkt bei den Mietwagen-Schaltern befanden.
Bei der Übernahme des Mietwagens durften wir erleben, wie man in den USA als Premium-Kunde bedient wird. Von persönlicher Begrüßung bis zum Shuttle-Transport direkt zum Mietwagen war das Personal sehr freundlich und zuvorkommend. Wir nehmen an, wären wir nicht Ausländer gewesen, hätten wir sogar direkt zum Mietwagen gehen können und losfahren, denn als Avis-Prefered-Kunde muss man nur auf einer Tafel nachsehen, welcher Wagen reserviert ist und sich dorthin begeben. Auch unser Name war auf der Tafel zu lesen, allerdings mit dem Hinweis, sich beim Office zu melden. Dort wurde noch kurz versucht, uns ein kostenpflichtiges Upgrade unterzujubeln, aber das haben wir abgelehnt und schließlich die gebuchte Kategorie erhalten – einen Chevrolet Malibu.
Vom Flughafen gings dann zum Hotel, was sich direkt gegenüber dem Johnson Space Center befand. Nach dem Einchecken bin ich dann noch allein zu einem Walmart Supercenter in Kemah gefahren, weil sich meine Frau etwas krank fühlte und erstmal schlafen wollte. Ich nutze die Fahrt, um die Gegend zu erkunden und im Walmart Essen einzukaufen. Das verzerrten wir im Hotel und fuhren anschließend noch nach Galveston am Golf von Mexiko, damit ich wenigstens schon mal eine Runde im Golf schwimmen konnte. Entsprechende Handtücher hatten wir unterwegs im Walmart eingekauft – für den Rückflug wollten wir uns ja sowieso noch einen Koffer kaufen.
Nach der Rückfahrt haben wir den restlichen Abend im Hotel ausklingen lassen, um am nächsten Tag wieder fit zu sein für den Besuch des Johnson Space Centers.