Der dritte Tag begrüßte uns leider nicht so sonnig, wie alle anderen Tage davor – der Himmel war mit Wolken bedeckt. Das war allerdings nicht so schlimm, denn es war dennoch warm und der Wetterbericht lies darauf hoffen, dass das Wetter im Laufe des Tages noch besser wird.
Nach dem Frühstück ging es also wieder los mit der U-Bahn Richtung Manhattan. Als erstes Ziel stand die Brooklyn Bridge auf dem Plan, die man direkt per U-Bahn erreichen kann. Von der U-Bahn-Station führt ein Weg zwischen den Fahrspuren auf und über die Brücke, der jeweils zur Hälfte von Fußgängern und Fahrradfahrern benutzt werden kann. Schon kurz nachdem man die U-Bahn-Station verlässt, kommt die Brücke zum Vorschein. Eine wirklich imposante Erscheinung. Der Weg über die Brücke ist allerdings auch nicht zu verachten, denn USA-typisch ist dieser länger als es anfangs scheint. Man hat auf dem Weg aber auch tolle Ausblicke auf die Brücke selbst und natürlich auf Manhattan, Brooklyn und den East River.
Wir sind bis zur Mitte der Brücke gelaufen und waren froh über den bewölkten Himmel, denn Sonne hatten wir die vergangenen Tage genug abbekommen. Nachdem wir zahlreiche Fotos und Videos gemacht hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur U-Bahn. Eigentlich könnte man noch bis Brooklyn laufen und weitere tolle Aufnahmen der Brücke vom Brooklyn Bridge Park am Fuße der Brücke im Stadtteil Brooklyn machen, aber wir hatten für diesen Tag noch viele weitere Ziele vor uns, so dass uns auch hier ein bisschen die Zeit drängte.
Mit der U-Bahn ging es dann weiter bis Bowling Green, die U-Bahn-Station ganz im Süden von Manhattan. Dort befindet sich auch die Fähre nach Staten Island, mit der kostenlos innerhalb 20 Minuten in den Stadtteil Staten Island übergesetzt werden kann. Die Fähre legt alle 30 Minuten ab und fährt ziemlich dicht an der Freiheitsstatue vorbei, so dass man tolle Fotos von der Statue of Liberty machen kann. Auch die Skyline von Manhattan und New Jersey sieht vom Schiff aus wirklich toll aus.
Auf Staten Island angekommen, besserte sich auch schlagartig das Wetter und die Sonne kam raus. Auch bei Staten Island gilt, dass man da eigentlich mehr Zeit haben müsste, um die Insel zu erkunden. Es gibt dort sogar eine U-Bahn, mit der man quer über die Insel fahren kann. Wir hatten allerdings auch hier nicht so viel Zeit und nutzen die Zeit bis zur Rückfahrt dazu, ein paar tolle Aufnahmen der New Yorker Skyline zu machen und eine Kleinigkeit zu essen.
Außerdem mussten wir für den Flug von New York nach Houston einchecken, damit wir am nächsten Tag nicht so lange anstehen müssen, bevor wir ins Flugzeug dürfen. Bei den US-amerikanischen bekommt man nämlich keinen Sitzplatz zugewiesen, sondern lediglich eine Boarding-Nummer. Diese gibt an, wann man ins Flugzeug darf, um sich dort von den verbliebenen freien Sitzen einen auszusuchen. Das hat Vor- aber auch Nachteile, aber dazu später mehr.
Auf der Rückfahrt von Staten Island hatte die Sonne mittlerweile sämtlich Wolken vertrieben und strahlte somit am blauen Himmel. Das war natürlich optimal für weitere Bilder der Statue und der Skyline von Manhattan. Die Fähre selbst ist riesig, so dass man keine Angst haben muss, keinen Platz zu bekommen, selbst wenn vermeintlich viele Menschen mitfahren wollen. Als Tourist steht man allerdings sowieso die meiste Zeit am Fenster, um die Umgebung zu bestaunen und als Foto oder Video festzuhalten. Insgesamt war die Fahrt nach Staten Island eine super Idee, denn nicht nur die Aussicht vom Boot, sondern auch die Ruhe vor der Hektik der Stadt wirkt sehr entspannend. Nach zwei Tagen Manhattan pur ist das eine willkommene Abwechslung.
Zurück an der Südspitze von Manhattan stiegen wir wieder in die U-Bahn, um zum Central Park zu fahren. Unterwegs stoppten wir allerdings an der Pennsylvania Station, denn von dieser aus wollten wir am nächsten Tag zum Flughafen Newark fahren. Und da es unsere erste Zugfahrt in den USA sein wird, wollten wir uns rechtzeitig darüber informieren, wo der Zug abfährt und wie man vor allem an Tickets kommt. Beides hatten wir recht schnell in Erfahrung gebracht, so dass wir anschließend die Station selbst noch ein bisschen besichtigen konnte.
Danach machten wir uns auf den Weg zum Central Park und machten unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Express-System der New Yorker U-Bahn. U-Bahnen mit einem X vor der Nummer halten nicht an jeder Station, was eine noch schnellere Beförderung ermöglicht. Das heißt, die Linie X7 fährt die gleiche Strecke wie die Linie 7, allerdings hält die X7 nur an wichtigen Umsteigebahnhöfen. Und weil wir nicht aufgepasst hatten, sind wir auch dem Weg zum Central Park erstmal komplett daran vorbei gefahren, weil wir in eine X-Linie eingestiegen waren. Als die U-Bahn dann endlich hielt, mussten wir also umsteigen und den halben Park zurück fahren.
Ausgestiegen sind wir ziemlich genau auf halber Höhe des Parks, direkt am Museum of National History, dem Museum, in dem auch der Film Nachts im Museum gedreht wurde. Von da aus spazierten wir Richtung Osten in den Central Park, vorbei am The Lake über teilweise recht schmale Wege. Die Ausmaße des Parks sind gigantisch und wer meint, dass er mal eben so aus Film und Fernsehen bekannte Spots im Central Park findet, irrt! Wer wirklich bestimmte Orte im Park besuchen will, muss sich vorher genau informieren, wo sich diese Orte befinden. Es gibt zahlreiche Wege, die sich ständig an Kreuzungen in verschiedene Richtungen aufteilen, so dass man schnell die Orientierung verlieren kann. Und selbst einmal von West nach Ost durchlaufen, dauert länger als man denkt.
Wir haben schließlich das berühmte Restaurant The Loeb Boathouse gefunden und die Gelegenheit genutzt, dort etwas zu essen. Es war überraschend günstig, wenn man bedenkt, dass man grad im Central Park am Loeb Boathouse sitzt. Auch das Wetter hatte sich ja mittlerweile wieder zu einem richtig schönen Sommertagswetter entwickelt.
Nach der kurzen Stärkung gings dann weiter Richtung Ausgang im Osten des Parks, vorbei am Conservatory Water, bei dem man Modell-Segelschiffe fahren lassen kann. Auf der Ostseite des Parks fährt keine U-Bahn, so dass wir den Bus nehmen mussten – auch zum ersten Mal in den USA. Im Prinzip funktioniert das mit den Tickets im Bus genauso wie in der U-Bahn, man passiert ein Drehkreuz im Bus, dass natürlich nur passieren lässt, wenn man ein gültiges Ticket hat. Die zwei Stationen bis zur U-Bahn hätten wir aber auch zu Fuß gehen können, denn der Bus stand mehr im Stau als dass er gefahren wäre. Und anschließend galt es den Eingang der U-Bahn zu finden, was sich als ziemlich schwierig heraus stellte. Letztlich hatten wir sie aber gefunden und fuhren zurück zum Hotel in Queens.
Am Abend hatten wir einen Termin für Top of the Rocks. Also haben wir rechtzeitig das Hotel wieder verlassen und sind diesmal mit der Linie 7 bis Jackson Heights, um dann mal mit einer anderen Linie durch andere Teile von Queens zu fahren. Am Rockefeller Center angekommen, konnten wir auch gleich nach oben, natürlich nicht ohne wenigstens ein bisschen anstehen zu müssen. Begründet war das allerdings an der geringen Kapazität der Fahrstühle.
Oben angekommen, hatte es direkt mit regnen begonnen. Das war leider nicht so schön, auch wenn der Regen selbst nicht so schlimm war. Dafür war die Dämmerung voll im Gange, was in Verbindung mit den Regenwolken zu hervorragenden Lichteffekten führte. Es war ein unglaublich toller Anblick der Stadt von oben, so dass auch der leichte Regen Foto- und Videoaufnahmen nicht verhindern konnte. Zum Glück ließ der Regen schon bald wieder nach, so dass wir noch auf die obere Plattform gehen konnten, um von da aus New York City über die gesamten 360 Grad bestaunen konnten. Rückblickend waren wir genau zur rechten Zeit auf dem Rockefeller Center, denn durch den Sonnenuntergang und den leichten Regen wurde das ein unvergessliches Erlebnis.
Nachdem wir Top of the Rocks verlassen hatten, sind wir zum Time Square gelaufen, um bei Applebee’s zu essen. Natürlich ist das da auch nicht gerade günstig, aber das Essen war toll und der Blick auf den Time Square während des Essens entschädigt für die recht hohen Preise absolut. Anschließend folgten noch obligatorische Foto- und Videoaufnahmen am Time Square und ein Besuch des Disney Store. Danach brachte uns Linie 7 wieder zurück zum Hotel, wo wir noch die Boardkarten ausdrucken und die Koffer packen mussten, denn am nächsten Tag stand der Weiterflug nach Houston an.