Endlich war der Tag gekommen: Wir fliegen in den Urlaub in die USA. Die Planung der gesamten Reise hatte mich reichlich Zeit und Recherche gekostet, denn vieles musste geplant, gebucht und berücksichtigt werden. Jetzt kam es also drauf an, dass das Ergebnis der wochen- und monatelangen Planungen keine Fehler enthielt.

Unser Flug ging schon um 7 Uhr morgens ab Tegel. Leider mussten wir bis einen Tag vorher arbeiten, die Koffer hatten wir daher schon in den Tagen davor, jeweils nach der Arbeit, gepackt. So richtig hatte uns das nicht gefallen, dass wir direkt morgens am ersten Tag des Urlaubs abfliegen, aber letztlich will man ja auch keinen Tag des Urlaubs vergeuden.

Der Check-In konnte bei British Airways komplett online erfolgen, wir erhielten sogar ein Handy-Ticket. Sowas kannten wir auf unseren bisherigen Flügen in die USA noch nicht. Bisher musste das Ticket immer ausgedruckt mitgenommen werden. Natürlich hatten wir zur Sicherheit die Tickets dennoch ausgedruckt, gebraucht haben wir sie aber nicht.

Voller Vorfreude fuhren wir kurz nach 5 Uhr Richtung Flughafen – viel zu früh, wie sich kurz nach Ankunft herausstellte, denn die Kofferabgabe dauerte nur 5 Minuten. Somit hatten wir noch reichlich Zeit und nutzten diese für einen (überteuerten) Kaffee.

 Da es sich beim ersten Flug um einen kurzen innereuropäischen Flug nach London handelte, gestaltete sich das Borading entsprechend problemlos. Die Maschine der British Airways war ein Airbus A320, der mit Ledersitzen ausgestattet war. Entsprechend angenehm gestaltete sich der gesamte Flug, der pünktlich in Tegel startete und überpünktlich in London Heathrow landete.

In Heathrow angekommen mussten wir dann durch den Transferbereich, der einerseits keine Möglichkeit bietet, das Flughafengebäude in irgendeiner Weise zu verlassen, anderseits durch Pass- und Sicherheitskontrollen führt. Insgesamt war auch das schnell erledigt, so dass wir wieder einige Zeit warten mussten, bis das Gate für den Abflug nach New York an den Tafeln angezeigt wurde. Dieses befand sich in einem anderen Terminal, dass mit dem Airtrain erreicht werden konnte.

Das Boarding ging recht flott, allerdings dauerte es insgesamt recht lang, bis der Flieger voll und abflugbereit war – verständlich, da es sich um eine Boeing 747-400 handelte. Wir hatten zwei Sitze reserviert, da es in der Maschine insgesamt nur 6 „Zweisitzer“ gab. Entsprechend teuer waren die reservierten Plätze. Aber wir zahlen lieber ein paar Euro mehr, als dass wir 8 Stunden in engen Sitzen mit möglicherweise einem Fremden neben oder zwischen uns verbringen müssen.

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Der Flug startete leicht verspätet, schon beim Start zeigte sich, dass das Flugzeug nicht mehr das neueste ist. Es wackelte und klapperte an allen Ecken und Enden. Auch das Entertainment-System war nicht mehr up-to-date, aber es erfüllte seinen Zweck.

Leider befanden sich unsere (teuren) Sitze im Luftstrom der Klimaanlage, so dass wir den gesamten Flug über mit kalter Luft zu kämpfen hatten. Zum Glück hatten wir uns dabei nicht erkältet, obwohl durchaus die Gefahr bestand. Abseits dessen war der Flug ohne weitere Vorkommnisse.

Die Landung in New York war relativ pünktlich, toll war der Ausblick auf Long Island beim Anflug auf JFK. Da wir uns fast ganz hinten im Flieger befanden, dauerte es entsprechend lang, bis wir die Maschine endlich verlassen konnten.

Die Immigration war leider eine Katastrophe! Wir waren davon ausgegangen, dass sich am JFK mittlerweile eine der neuen Immigration-Automaten-Stationen befindet. Doch Fehlanzeige. Stattdessen war endloses Warten angesagt, weil einerseits viele Menschen einreisen wollten, anderseits war wohl grad Mittagspause, so dass kaum Beamte zur Verfügung standen – entsprechend lang war die Wartezeit.

Als wir endlich am Schalter angelangt und an der Reihe waren, hatten wir das „Glück“, offensichtlich einen Neuling erwischt zu haben. Dieser ging alles ganz genau durch und wir wurden alles mögliche gefragt, was bisher nie einer wissen wollte bzw. was wir teilweise bereits bei Beantragung der ESTA beantworten mussten. Dauerte die eigentliche Immigration sonst max. 5 Minuten, verbrachten wir diesmal am Schalter 20 Minuten – mit der Wartezeit davor waren seit Landung fast 2 Stunden vergangen.

Als wir endlich durch waren, drehte unser Koffer bereits einsam seine Runden auf dem Kofferband. Der Zoll war schnell hinter uns gebracht, somit gings zum Airtrain, der uns zur Avis-Station beförderte. Dort angekommen, konnten wir relativ schnell unseren Mietwagen in Empfang nehmen, dank Avis Preferred wurden wir schnell und freundlich bedient. Lästige Fragen nach (unsinnigen) Zusatz-Versicherungen blieben uns ebenfalls erspart.

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Leider nicht unser Mietwagen

Ab nach Washington D.C.

Da waren wir also: Angekommen in New York City und einen Mietwagen „unter dem Hintern“. Die nächste Etappe hieß Washington D.C., doch so schnell sollten wir da nicht hinkommen.

Kaum waren wir aus dem Mietwagen-Bereich raus, ging es auf den Highway, der extrem voll war. Anfangs nahmen wir noch an, dass es sich um ein lokales Phänomen handelt – Unfall, Baustelle, viel Verkehr wegen Flughafen, etc. – doch schnell zeigte sich, dass es nicht so ist. Der zäh fließende, oft stauende Verkehr wollte sich nicht auflösen. So schlichen wir Richtung Verrazano Narrows Bridge, über die Brücke, die zudem im Bau war, bis hin zum I95. Der I95 ist gut ausgebaut, fast bis Philadelphia sind es größtenteils 6 Fahrspuren in jede Richtung. Dabei sind die inneren drei von den äußeren drei baulich getrennt und die inneren Fahrspuren sind PKWs vorbehalten. Dennoch war es weiterhin extrem voll, erst kurz vor Philadelphia wurde es etwas weniger Verkehr.

Das Problem war, dass wir an einem Freitag vor einem langen Wochenende in New York gelandet und die New Yorker unterwegs zu ihren Familien, Freunden, etc. waren, um mit denen gemeinsam den Memorial Day zu feiern. Wir hatten bereits 2012 erlebt, wie wichtig den US-Amerikanern derartige Feiertage sind, als wir im November 2012 zum Thanksgiving-Day in Florida waren. Auch der Memorial Day wird, wie sich später zeigte, ausgiebig gefeiert. Außerdem gibt es in den USA nur wenige Feiertage – verständlich, dass solche langen Wochenenden für Familienbesuche genutzt werden.

Jedenfalls ging es auch ab Philadelphia mit gelegentlichen Staus und generell viel Verkehr weiter über ständig wechselnde Interstates, durch Tunnel und über Brücken – viele davon waren Maut-pflichtig. Wie viel das am Ende werden sollte, war uns zu dem Zeitpunkt allerdings nicht klar, doch dazu später mehr.

Mit einigen Pausen, die wir eingelegt hatten, kamen wir letztlich nach 20 Uhr (Ortszeit) in Washington D.C. an – genauer gesagt in Largo, einem Vorort östlich von Washington D.C.. Das war locker 2 Stunden später als geplant, angesichts der Verkehrslage unterwegs aber durchaus noch akzeptabel.

Nach dem Einchecken sind wir dann nur noch kurz in einen Walmart gefahren, um uns mit Getränken und div. Kleinigkeiten einzudecken. Danach war für uns der Tag beendet. Es war mittlerweile nach 22 Uhr (EST) – wenn man bedenkt, dass wir bereits 4:30 Uhr (MESZ) aufgestanden sind, waren wir mittlerweile fast 24h unterwegs.

Am nächsten Tag stand Washington D.C. auf dem Plan – ein spannender Tag lag also vor uns.