Eigentlich wollten wir wie am Tag zuvor im Restaurant in Bluff frühstücken gehen. Da es jetzt aber Wochenende war, öffneten die nahe gelegenen Restaurants erst um 9 Uhr. Das war uns allerdings zu spät, denn auch heute hatten wir wieder eine längere Fahrt vor uns. Tagesziel war der Bryce Canyon.
Bei erneut bestem Wetter mit wolkenlosem Himmel ging es also schon um 8 Uhr wieder Richtung Westen. Der Check-Out war schnell erledigt, man musste lediglich das Zimmer abschließen und den Schlüssel in eine Art Briefkasten werfen. Gefrühstückt haben wir dann in Mexican Hat an einer 7-Eleven-Tankstelle. Das war gar nicht so schlecht, wie es sich anhört, denn das Angebot an Kaffee und etwas zu essen war nicht so schlecht und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein draußen essen.
Valley of Gods
Weiter Richtung Westen haben wir noch Stopps am Valley of Gods eingelegt – für einen kompletten Besuch des Valleys war die Zeit leider zu knapp. Und weil die Straße Richtung Westen erneut durch das Monument Valley führte, haben wir auch dort noch ein paar Stopps eingelegt, um noch ein paar Fotos machen zu können. Man kann sich an dem Anblick des Monument Valleys irgendwie nicht satt sehen.
Danach ging die Fahrt weiter auf der US 163 nach Kayenta, von dort über die US 160 bis zum Abzweig auf die US 98, die uns schließlich Richtung Page bringen sollte. Die Landschaft war wieder beeindruckend und sehr abwechslungsreich, so dass wir auch den ein oder anderen Fotostopp einlegen mussten.
Verwirrung um die aktuelle Zeit
Kurz vor Page gab es dann die erste Überraschung. Wir wechselten von der Mountain-Time- in die Pacific-Time-Zone, wodurch es plötzlich eine Stunde früher war. Das war einerseits überraschend – zumal nirgends ein Schild zu sehen war, das diese Grenze angekündigt hat. Anderseits befindet sich der Bryce Canyon in Utah und in Utah gilt eigentlich Mountain Time. Wir blieben also skeptisch.
Kurz vor Page befindet sich der Antelope Canyon – wohl auch einer der schönsten Canyons der USA, wenn nicht sogar der Welt. Allerdings hatten wir uns dagegen entschieden, diesen Canyon auch noch zu besichtigen, denn einerseits sind die Preise für Eintritt und zwingend erforderliche Führung sehr hoch, anderseits hätte uns das locker noch mal 2 Stunden Zeit gekostet. Hinzu kam, dass Führungen zu festen Uhrzeiten beginnen, was zusätzlich Zeit kosten kann.
Colorado River am Horseshoe Bend
Gleich um die Ecke ist aber der Horseshoe Bend. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Anders als im Internet noch zu lesen, gibt es dort jetzt einen ausgebauten Parkplatz, der ein paar Dollar Gebühr kostet. Von da aus ist es ein Fußmarsch von etwa 15 Minuten bis zum Horseshoe Bend. Und nicht umsonst wird man auf dem Parkplatz an jeder Ecke daraufhin gewiesen, genug zu Trinken und ausreichend Sonnenschutz mitzunehmen. Es gibt nämlich keinen Schatten und vor allem der Rückweg ist bei Wärme und voller Sonneneinstrahlung recht anstrengend, denn es geht die ganze Zeit bergauf. Unten am Horseshoe Bend ist man also schnell, man sollte aber den Rückweg nicht unterschätzen.
Der Horseshoe Bend ist einfach nur beeindruckend. Und glücklicherweise wurde auch dort mittlerweile ein bisschen Sicherheit geschaffen, so dass man nicht mehr sein Leben riskieren muss, um tolle Fotos machen zu können. Also, man muss es nicht, Gelegenheiten dazu gibt es aber noch reichlich.
Glen Canyon Dam
Auf jeden Fall ist am Horseshoe Bend eine Kamera mit Weitwinkel-Objektiv ratsam, denn ohne ein solches Objektiv ist es fast unmöglich, den kompletten Fluss mit seiner Biegung in einem Bild festzuhalten. Zum Glück hat mein Samsung Galaxy S10+ eine Weitwinkel-Kamera, mit der ich gute Fotos schießen konnte.
Nächster Stopp war dann der Walmart in Page, wo wir uns mit Getränken und etwas zu Essen eingedeckt haben, bevor es dann weiter ging Richtung Bryce Canyon. Allerdings gab es schon kurz hinter Page einen weiteren Grund zum Stoppen. Dort befindet sich der Glen Canyon mit dem Glen Canyon Dam – ein Staudamm, durch den der Colorado River zum Lake Powell angestaut wird. Dazu kommt eine beeindruckende Brücke, die direkt vor dem Staudamm über den Glen Canyon führt.
Lake Powell und Wahweap Overlook
Anschließend haben wir noch den Lake Powell besichtigt – erst vom Wahweap Overlook aus, später sind wir noch in den Nationalpark rein gefahren. Interessant bzw. etwas enttäuschend war, dass es in dem Nationalpark zwar eine Art Café gab, es in diesem Café aber keinen Kaffee zu kaufen gab. So haben wir uns mit einem Eis zufrieden gegeben.
Danach hieß es für uns erstmal wieder „Meilen machen“, denn unser Tagesziel Bryce Canyon war noch über 130 Meilen entfernt. Und auch diese Strecke führte nur über normale Landstraßen, auf denen man natürlich nicht so schnell voran kommt wie auf Interstates. Landschaftlich war auch diese Strecke wieder sehr sehenswert, vor allem die Strecke von Kanab nach Panquitch.
Check-In im Quality Inn Bryce Canyon
Eigentlich wollten wir noch einen Abstecher zum Johnson Canyon Western Movie Set einlegen. Kurz vor Kanab wechselte aber erneut die Zeitzone, so dass wir uns wieder in der Mountain-Time-Zone befanden. Die Stunde Zeitgewinn, die wir kurz vor Page bekommen hatten, war somit wieder weg. Also legten wir nur einen kurzen Stopp an einer Tankstelle in Kanab ein und fuhren dann direkt zum Hotel in Panquitch. Schließlich wollten wir nach dem Check-In im Hotel noch kurz zum Bryce Canyon, denn für den nächsten Tag war die Wettervorhersage weniger erfreulich.
Am Hotel kamen wir gegen 17.30 Uhr an. Das Quality Inn Bryce Canyon ist ein schönes Hotel im Western Stil. Man hat das Gefühl, in einer kleinen Western-Stadt zu wohnen. Die Zimmer waren auch recht groß. Lange haben wir uns aber nicht aufgehalten und sind stattdessen zum Bryce Canyon aufgebrochen. Dieser liegt ca. 20 Minuten vom Hotel entfernt und der Weg führt durch den Red Canyon. Somit ist die Fahrt zum Bryce Canyon schon ein echtes Highlight.
Bryce Canyon am Abend
Da es schon recht spät war, haben wir den erst besten Aussichtspunkt angesteuert, der ausgeschildert war. Und mit „Bryce Point“ klang dieser auch viel versprechend. Am Bryce Point angekommen wurden wir auch direkt geflashed vom Bryce Canyon! Der Anblick ist atemberaubend und auch wenn man den Canyon schon oft auf Bildern im Internet oder Reportagen im TV gesehen hat, ist der eigene Blick auf den Canyon einfach unbeschreiblich.
Wir hatten sogar noch Glück mit dem Wetter, denn anfangs versteckte sich die Sonne hinter einigen Wolken. Als es aber ans Foto schießen ging, räumte sich der Himmel ab, so dass die Sonne die rötliche Färbung der Felsen noch zusätzlich betonen konnte. Einfach traumhaft dieser Anblick des Bryce Canyon.
Bryce Canyon und Red Canyon bei Sonnenuntergang
Anschließend sind wir noch zum Inspiration Point gefahren, um auch dort noch zahlreiche Fotos zu machen. Und schließlich war als dritter Aussichtspunkt der Fairyland Point dran. Auch wenn die Aussichtspunkte alle nicht so weit von einander entfernt waren, gab es doch jedes Mal einen anderen Blick auf den Bryce Canyon. Und der faszinierte uns immer wieder aufs Neue! Die langsam untergehende bzw. tiefer stehende Sonne versetzte den Canyon zusätzlich in eine besondere Stimmung.
Auf dem Rückweg haben wir denn noch einen Stopp im Red Canyon eingelegt, der durch die untergehende Sonne seinen Namen alle Ehre machte. Im Hotel waren wir dann gegen 20 Uhr, wo wir zu Abend gegessen und den Tag ausklingen ließen.
Rainbow Point auf 3000 Meter Höhe
Am nächsten Morgen war dann das Wetter leider so schlecht wie erwartet. Es war bewölkt und deutlich kühler und es regnete leicht. Nach dem Frühstück um halb 9 sind wir trotzdem nochmal Richtung Bryce Canyon gefahren. Ziel war diesmal der Rainbow Point, der sich immerhin auf über 3000 Meter Höhe (9117 Fuß) befindet. Die Fahrt dorthin machte uns auch deutlich, wie groß der Canyon ist, denn vom Eingang des Nationalparks bis zum Rainbow Point sind wir eine gute halbe Stunde gefahren – ohne Pausen.
Am Rainbow Point angekommen war die Außentemperatur dann schon bei 0 Grad angekommen und ein leichter Schneefall setzte ein. Zwar war die Sicht dadurch auf den Canyon nicht mehr so gut, aber durch den leichten Schneefall bekam der Canyon noch einmal einen anderes Aussehen. Auch das war durchaus ein interessantes Erlebnis.
Wintereinbruch im Red Canyon
Auf dem Weg wieder nach „unten“ wurde der Schneefall immer stärker, bis es im Red Canyon schon fast zum kompletten Wintereinbruch kam. Aber auch das hatte seinen Reiz, denn die roten Felsen und der weiße Schnee dazu sahen richtig toll aus.
Der restliche Tag ist dann eigentlich schnell zusammengefasst. Wir mussten erstmal im Hotel chillen und warten, dass sich das Wetter bessert. Danach haben wir die nähere Gegend noch ein bisschen erkundet und in Panquitch eine Kleinigkeit gegessen. Mittlerweile wurde auch das Wetter wieder besser, so dass wir schließlich noch mal zum Bryve Canyon gefahren sind. Auf der Fahrt konnten wir auch noch ein paar schöne Fotos vom Red Canyon schießen. Und schließlich haben wir in Bryce ein bisschen die Geschäfte erkundet. Allerdings war dort aber wetterbedingt auch nicht so viel los, so dass wir den Tag bereits gegen 18 Uhr im Hotel als beendet erklärt haben. Mal ein bisschen Ruhe soll ja nicht schaden.
Was uns am nächsten Morgen erwartete und wie die Reise weitergeht, lest ihr im nächsten Artikel.